Aus für das Zahlungs- und Vorsorgeprojekt Coop Finance+

Noch nicht einmal zehn Monate sind es her, als Coop mit der Lancierung von Coop Finance+ eine digitale Konto- und Vorsorgelösungen für die Kunden versprach. Mit an Bord waren additiv (Technologiepartner), Hypothekarbank Lenzburg (Bankpartner Haushaltskonto), Liberty (Vorsorgestiftung), Glarner Kantonalbank (Depotbank/Vermögensverwalterin der Vorsorgestiftung), OLZ (Fondspartner Schweiz), Vanguard (Partner Anlagestrategie und Fondspartner Global).

Nun macht Coop wortwörtlich kurzen Prozess. In einer knappen Mitteilung wird das Aus von Coop Finance+ verkündet:«Als einer von mehreren Partnern bei Finance+ wird Coop sich von diesem Projekt zurückziehen. Der genaue Zeitpunkt steht derzeit noch nicht fest. Für die Kund:innen werden derzeit Folgelösungen geprüft.»

Offenbar hat man bei Coop die Nachfrage seitens der Kunden, aber auch das Marktpotenzial im Bereich digitaler Bankinglösungen überschätzt. Fehlte das Vertrauen der Kunden? War das Angebot zu gross gestrickt? Oder passen private Vermögensverwaltung und Detailhandel nicht zusammen? Die Projektverantwortlichen werden über die Bücher gehen müssen. Lehrreich wäre es zu erfahren, was die Gründe für das Scheitern und die Learnings daraus waren.

Zu Gute halten muss man Coop, dass man das Experiment schon nach kurzer Zeit eingestellt und konsequent gehandelt hat. Wie gross der Schaden für die Partner ist, lässt sich schwer abschätzen. Der Ärger für die betroffenen Kunden dürfte auf jeden Fall beträchtlich sein. Offiziell lässt Coop verlauten: «Coop gewährleistet den Betrieb der Plattform Finance+ bis auf weiteres und erbringt alle Leistungen in vollem Umfang. Für die Kund:innen werden derzeit Folgelösungen geprüft.»