Banking-Lösungen
23.05.2019, 08:34 Uhr
UBS baut seine «Digital Factory» aus
Die Grossbank UBS hat seine «Digital Factory» vom Paradeplatz ins Trendquartier Zürich West gezügelt. Gleichzeitig wurde der Innovations-Hub massiv ausgebaut.
An der Förlibuckstrasse im Trendquartier Zürich West ist die «Digital Factory» von UBS neu angesiedelt
(Quelle: UBS Schweiz)
Die Grossbank UBS hat seine «Digital Factory» ausgebaut. Vor fast zwei Jahren war der Innovations-Hub als Provisorium in der Filiale am Paradeplatz lanciert worden. Das Konzept war offenbar erfolgreich. Denn neu entwickeln nicht mehr nur 100, sondern gleich bis zu 600 Angestellte der Bank in einem Bürohochhaus an der Förlibuckstrasse auf drei Etagen die Banking-Lösungen weiter.
An der Eröffnung vor zwei Jahren wurde die Factory den Medien noch von zwei leitenden Angestellten der UBS Schweiz vorgestellt. Am Eröffnungsanlass am Dienstag waren sowohl Geschäftsleitungsmitglieder der UBS Gruppe als auch der UBS Schweiz vertreten. Die Präsenz des Managements sollte offenbar signalisieren, welchen Stellenwert die Factory bei der Grossbank mittlerweile besitzt. «Die Digital Factory revolutioniert die Art und Weise, wie wir innerhalb der UBS arbeiten», sagte dann auch Sabine Keller-Busse, Group Chief Operating Officer der Bank. Am alten wie am neuen Ort stehen agile Entwicklungsmethoden, interdisziplinäre Teams und «Minimal Viable Products» (MVP) im Zentrum der Tätigkeiten. Neu eben im wesentlich grösseren Umfang.
«Die neue Digital Factory ist ein weiteres Bekenntnis zum Standort Schweiz. Als führende Universalbank der Schweiz ist Digitalisierung für uns kein Schlagwort, sondern ein wichtiges Instrument, um unsere Kunden noch besser zu bedienen», sagte Axel Lehmann, President von UBS Schweiz, an dem Eröffnungsanlass. Auf den angemieteten rund 4100 Quadratmetern seien aktuell rund 500 Experten aus 20 Fachdisziplinen beschäftigt. Einige sind permanent in der Factory präsent, andere gehen in den Filialen dem Tagesgeschäft nach und arbeiten nur temporär in dem Hub an Projekten.
Neue Software für Kunden und Berater
Schon am früheren Standort hatten UBS-Mitarbeiter an der App «Kontoeröffnung online» programmiert. Sie ist mittlerweile im Produktivbetrieb. So kann ein Kunde heute direkt nach dem Onboarding das E-Banking nutzen und erhält innert weniger Tage seine Debit- und Kreditkarten. Wie Mike Dargan, Global Head Information Technology der UBS, sagte, wurde die App mithilfe automatisierter Testmethoden für verschiedenen Smartphones und Tablets, unterschiedliche Betriebssysteme(-Versionen) sowie – wichtig in der Schweiz – Sprachen geprüft. Auch für die Anwendungen des automatischen Testings sei die «Digital Factory» ausgelegt, doppelte Dargan nach.
In der Factory weiterentwickelt wurde die Kreditvergabe-Plattform «UBS Atrium». Über sie hat die Bank einen Zugang zu neuen Formen der Hypothekarfinanzierung. Dafür bringt die Plattform Hypothekarnehmer und institutionelle Schweizer Investoren zusammen.
Für die eigenen Kundenberater entwickeln Spezialisten in der Factory ausserdem ein «Wealth Management Briefcase». Wie Karin Oertli, COO von UBS Schweiz, sagte, gewährleistet die Lösung durch eine automatische Versionsprüfung, dass die Berater immer mit den neusten Unterlagen in die Kundengespräche gehen. Das Briefcase werde demnächst ausgerollt, kündigte Oertli an.