Cyberkriminalität
20.08.2019, 16:20 Uhr
Kryptowährungs-Betrug ein Milliardengeschäft
Cyberkriminelle betrügen zunehmend im Kryptowährungsumfeld. Gemäss einem Bericht haben sie diesbezüglich im laufenden jahr bereits 4,3 Milliarden Dollar ergaunert.
Mit Diebstählen und Betrug rund um Bitcoin und andere Kryptowährungen haben Kriminelle bereits im ersten Halbjahr 2019 insgesamt 4,26 Milliarden Dollar ergaunert und Investoren entsprechend massive Schäden zugefügt. Das besagt der «Q2 2019 Cryptocurrency Anti-Money Laundering Report» des Analyseunternehmens CipherTrace. Hauptverantwortlich dafür waren sogenannte «Exit Scams», bei denen Börsen und Wallets einfach offline gehen, insbesondere das PlusToken.
Jahr des Exit Scams
2019 könnte CipherTrace zufolge letztlich das Jahr des Exit Scams werden. Denn diese Form des Betrugs, bei dem Betreiber ihre Dienste einfach offline nehmen und offenbar mit dem Geld der Anleger verschwinden, trat dieses Jahr bereits häufiger und mit grossem Schaden auf. Der Löwenanteil davon entfällt freilich auf einen einzigen Fall. Bis zu 2,9 Milliarden Dollar sind mit der südkoreanischen Wallet und Börse PlusToken verschwunden, mit wohl 2,4 bis drei Millionen geschädigten Nutzern und Anlegern. Zwar haben die chinesischen Behörden hier einige Verdächtige verhaftet, die Milliarden scheinen aber dennoch verloren zu sein.
In die Gesamtschadenssumme noch nicht eingerechnet sind laut Ciphertrace zwei augenscheinliche Exit Scams aus dem zweiten Quartal. Betroffen seien die Kryptowährungs-Exchanges Coinroom und Bitsane, allerdings mit merklich geringerem Schaden. Das irische Bitsane soll immerhin 246'000 Nutzer betrogen haben, der genaue Gesamtbetrag ist aber noch unklar. Im Fall des polnischen Coinroom sollen tausende Anleger jeweils bis zu 15'000 Dollar verloren haben. Hier gibt es aber mittlerweile seitens des Betreibers Aussagen, dass man in den Konkurs geschlittert sei und möglichst viel erstatten wolle.