Finanzdienstleistungen 07.07.2020, 10:21 Uhr

Deutsche Bank holt sich Google als IT-Partner ins Haus

Die Deutsche Bank und Google wollen gemeinsam Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten. Das Finanzinstitut bekommt Zugang zu den Cloud-Diensten der Alphabet-Tochter und will mit Googles Hilfe seine IT-Probleme lösen.
(Quelle: shutterstock.com/TATSIANAMA)
Die Deutsche Bank will ihre IT-Probleme unter anderem mit der Hilfe von Google lösen. Die beiden Firmen wollen gemeinsam Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten, teilte die Deutsche Bank am Dienstag in Frankfurt mit.
Das Finanzinstitut bekommt so zum einen Zugang zu den Cloud-Diensten der Alphabet-Tochter. Zum anderen wollen die beiden Unternehmen, die nächste Generation technologiebasierter Finanzprodukte entwickeln. "Beide Parteien haben eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet und planen, in den nächsten Monaten einen Vertrag mit mehrjähriger Laufzeit zu vereinbaren."

Technische Probleme

Die Deutsche Bank kämpft wie viele andere deutsche Finanzinstitute immer wieder mit technischen Problemen. Bei der grössten deutschen Bank ist die in die Jahre gekommene IT aber schon seit langer Zeit eine Grossbaustelle. So hatte der frühere Konzernchef John Cryan die IT der Bank kurz nach seinem Amtsantritt 2015 öffentlich als "lausig" bezeichnet. Die Ex-IT-Chefin Kim Hammond, die eigentlich die Probleme lösen sollte, musste Anfang 2018 nach nur kurzer Zeit im Amt wieder gehen. Zuvor hatte sie die Bank bei einer internen Tagung als das "dysfunktionalste Unternehmen", für das sie je gearbeitet habe, bezeichnet.
Das grösste Problem der Deutsche-Bank-IT sind nach wie vor die vielen verschiedenen Systeme. 2012 hatte die Bank SAP damit beauftragt, die Plattformen zu harmonisieren. Das unter dem Namen Magellan bekannte Grossprojekt scheiterte jedoch. Neben dem Umbau der bestehenden, teils sehr alten IT-Strukturen haben die Banken seit einiger Zeit mit viel Konkurrenz von Technologieunternehmen zu kämpfen, die wie Apple und auch Google ihre Marktmacht nutzen, um zum Beispiel Teile des Zahlungsverkehrs zu sich zu holen.



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