30 Prozent mehr Anzeigen
31.01.2016, 08:44 Uhr
Mehr und teurer: Facebooks Werbegeschäft boomt
Es gibt wirtschaftliche Gesetze, die für die meisten Marktteilnehmer gelten - nur nicht für Facebook. Der Social-Media-Gigant tanzt mal wieder aus der Reihe.
David Wehner, Vice President Corporate Finance and Business Planning bei Facebook
(Quelle: Facebook)
Je mehr Käufer es gibt und je grösser damit die Nachfrage nach einem Produkt ist, desto niedriger wird der Preis. Das ist das Prinzip des Marktgleichgewichts, nach dem sich Angebot und Nachfrage regeln sollen. Facebook ist dabei (wie so oft) eine Ausnahme.
Die Anzeigenpreise steigen weiter
Das zeigte sich bei einem Gespräch von Facebooks Finanzchef David Wehner mit Börsenanalysten. Es ging um die neuen Quartalszahlen, aus denen hervorging, dass 96,5 Prozent der Einnahmen aus dem Werbegeschäft stammen.
Erstmals seit 2013 hatte das Soziale Netzwerk wieder die Anzahl der ausgespielten Werbeanzeigen erhöht (plus 29 Prozent). Zugleich gelang es, von den Werbungtreibenden höhere Preise für Ads zu verlangen. "Es ist es wert, festzuhalten, dass es das erste Quartal seit dem dritten Quartal 2013 war, in dem wir die Gesamtmenge an Werbeeinblendungen im Jahresabstand erhöht haben", erläutert Finanzboss Wehner im Gespräch.
Erklärungen und Wachstumstreiber
Den Preisanstieg erklärt Facebook-Manager Wehner mit einer gesteigerten Relevanz von Mobile Ads, weil Werbeplätze im mobilen Newsfeed inzwischen wichtiger für Advertiser sind, als am Desktop.
Insbesondere Bewegtbildformate nehmen eine immer grössere Rolle ein. Dabei gibt es jedoch global grosse Schwankungen. Während ein Nutzer aus den USA oder Kanada im vierten Quartal 2015 im Durchschnitt 13,54 US-Dollar eingebrachte, waren es ein Europa nur auf 4,50 US-Dollar pro User.
Das Aus für Parse
Zudem gab Facebook bekannt, dass die Developer-Plattform Parse keine Zukunft mehr hat. Parse sollte ursprünglich Entwicklern als Stütze bei der App-Erstellung dienen. Nach einer einjährigen Übergangsphase geht die Plattform am 27. Januar 2017 vom Netz. Bis dahin können die Nutzer ihre Projekte extern absichern. Für die Übernahme hatte Mark Zuckerberg 2013 rund 85 Millionen US-Dollar bezahlt.