Eine Milliarde US-Dollar
23.10.2019, 12:01 Uhr
Facebook will Wohnungskrise in Kalifornien mit viel Geld bekämpfen
In Kalifornien herrscht grosse Wohnungsnot - ein Umstand, der von der Tech-Industrie mitverursacht wurde. Facebook will hier nun mit einer Milliarde US-Dollar unterstützend eingreifen.
Facebook will den Bau von Wohnungen für Lehrer und "andere wichtige Arbeitskräfte" unterstützen, damit diese "nahe der Gemeinden leben können, in denen sie arbeiten".
(Quelle: Richard Drew/AP/dpa)
Der US-Konzern Facebook will der von der Tech-Industrie mitverursachte Wohnungsmarktkrise in Kalifornien mit einer Milliardeninvestition entgegentreten. Eine Milliarde US-Dollar (knapp 900 Millionen Euro) sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre in verschiedene Wohnungsbau-Projekte fliessen, teilte das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mit.
Ein Viertel der Summe ist demnach für ein Bauprojekt mit dem Bundesstaat Kalifornien geplant und fast so viel für die bauliche Erschliessung von Land, das Facebook am Standort seiner Zentrale Menlo Park erworben hat.
Auch will der Konzern den Bau von Wohnungen für Lehrer und "andere wichtige Arbeitskräfte" unterstützen, damit diese "nahe der Gemeinden leben können, in denen sie arbeiten". Die Expansion der Tech-Riesen und Internetkonzerne wie Facebook, Google oder Apple im Silicon Valley südlich von San Francisco hatte die dortige Wohnungsmarktkrise deutlich verschärft.
Kostspielige "Bay-Area"
Tausende Fachkräfte und Spitzenverdiener zogen in den vergangenen Jahren in die ohnehin kostspielige "Bay-Area". Mitarbeiter, die mit dem Verkauf von Firmenanteilen reich wurden, liessen sich dort nieder. Die Immobilienpreise schossen in die Höhe, die Gegend ist kaum noch bezahlbar für mittlere und niedere Einkommensschichten. Wie Facebook ausführt, gehört zu letzteren in San Francisco bereits eine vierköpfige Familie mit einem Haushaltseinkommen von 100.000 Dollar.
Wegen der Knappheit von Wohnungen übernachten aber auch viele gut verdienende Programmierer in Campingwagen am Strassenrand. Weniger gut gestellte Angestellte und Arbeiter wohnen weit ausserhalb und müssen jeden Morgen lange Anfahrtzeiten in Kauf nehmen.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hatte bereits im Juni ein Paket über eine Milliarde US-Dollar für Wohnungsbauzwecke in Kalifornien geschnürt. US-Software-Riese Microsoft kündigte im Januar Investitionen von 500 Millionen US-Dollar am Standort Seattle an.