Quartalszahlen Q1/2015
23.04.2015, 12:18 Uhr
Facebook: Hohe Investitionen bremsen Gewinn
Facebook legt die erste Bilanz des Jahres vor und punktet mit steigenden Nutzer- und Umsatzzahlen. Die hohen Investitionen schlagen sich allerdings auf den Gewinn nieder.
Es sei ein gutes Quartal gewesen, betonte Mark Zuckerberg bei der Verkündung der aktuellen Bilanzzahlen. Allen Unkenrufen zum Trotz bewies Facebook wieder einmal, dass in Sachen Nutzerzahlen und Umsatz das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Der Umsatz im ersten Quartal 2015 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 3,5 Milliarden US-Dollar. Aktuell nutzen 1,4 Milliarden User Facebook mindestens einmal im Monat. Das sind 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch die mobilen Zugriffe stiegen: 798 Millionen Mitglieder surfen täglich auf Facebook via Smartphones und Tablets - ein Plus von 31 Prozent.
Zuckerbergs Freude trüben dürfte allerdings der Gewinn. Der blieb bei Facebooks Motto "Wachsen um jeden Preis" im Vergleich zu den Vorquartalen ein wenig auf der Strecke: Der Gewinn ging um 20 Prozent auf 512 Millionen US-Dollar zurück. Schuld daran sind vor allem die hohen Investitionskosten für Rechenzentren. Die Gesamtkosten dafür stiegen im ersten Quartal um 83 Prozent. Für Forschung und Entwicklung gab Zuckerberg 1,1 Milliarden US-Dollar aus (Vorjahr: 455 Millionen US-Dollar).
Anzeigenerlöse bringen den meisten Umsatz
Grösster Treiber beim Gesamtumsatz ist mit mehr als 90 Prozent die Werbung: Der Erlös aus Anzeigen stieg um 46 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag das Wachstum noch bei 83 Prozent. Der Anteil der Werbeerlöse über mobile Geräte stieg auf 73 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent). Mehr als die Hälfte der Umsätze erwirtschaftet Zuckerberg inzwischen ausserhalb der USA.
Künftig will sich Zuckerberg auf die Bereiche Video und Virtual Reality konzentrieren. Vor allem Zugriffe auf Bewegtbilder im Netzwerk sind laut Facebook "explodiert", inzwischen sehen User vier Milliarden Videos täglich. 75 Prozent der Zugriffe auf Videos kommen von Mobilgeräten.
Für Ben Prause, Geschäftsführer bei eprofessional, sind die aktuellen Zahlen ein deutliches Zeichen: "Facebook rocks! Und so wird es auch weitergehen, denn Facebook hat bei drei wesentlichen Faktoren die Nase vorn: Mobile, Targeting und Cross-Device-Tracking. Was wird wohl passieren, wenn das Facebook-eigene Werbenetzwerk Atlas in vollem Umfang die Bühne betritt?".
Im Gesamtjahr 2014 konnte Facebook 2,9 Milliarden US-Dollar Gewinn erwirtschaften, der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 58 Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar.