Produktabbildungen 15.02.2021, 14:27 Uhr

Otto will digitale Produktbilder jetzt auch für andere produzieren

Bereits seit 2018 investiert die Otto Group beträchtliche Mittel, um Produktfotos statt mit der Kamera am Computer zu erzeugen. Jetzt hat Otto angekündigt, diesen Service nicht nur für den eigenen Bedarf zu nutzen, sondern auch Dritten anzubieten.
(Quelle: Otto)
Der moderne Kleiderschrank, der Sessel daneben, die Zimmerpalmen am Bildrand - all das existiert nicht. Das Bild, das Sie oben sehen, stammt aus dem Grafikrechner. Computer Generated Imaginery (CGI) heisst das Verfahren. Eine Kamera war nicht zugegen.
Bereits seit 2018 setzt die Otto Group verstärkt auf CGI, um fotografische Produktdarstellungen durch fotorealistische Computerrenderings zu ersetzen. Die Vorteile des Verfahrens liegen auf der Hand: Bilder lassen sich viel leichter im Look & Feel aneinander anpassen, und wenn ein Produkt erst einmal im Computer aufgebaut wurde, kann man schnell die verschiedensten Bildversionen erstellen. Wenn die 3D-Daten zur Verfügung stehen, lassen sich sogar Bilder von Produkten erzeugen, die es in Natura noch gar nicht gibt. Die Farbe einer Couch ändern? Nicht viel mehr als ein Mausklick. 
Was bislang nur im eigenen Hause genutzt wird, vornehmlich im Sortimentsbereich "Home & Living", will Otto jetzt auch Marktplatzpartnern und Wettbewerbern zugänglich machen. "CGIbyOTTO" heisst der neue Service. Basis für die am Computer erzeugten Aufnahmen können CAD-Daten aus dem Konstruktionsprogramm des Herstellers sein, aber auch Baupläne, Produktdatenblätter und technische Zeichnungen.

Vier bis sechs Wochen Vorlaufzeit

Dabei will sich Otto nicht nur auf die Erzeugung von Produktfotos beschränken, sondern auch Material für Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen produzieren. Wer etwa seinen Sessel in einer AR-App so präsentieren möchte, dass der Kunde sehen kann, wie das Möbel in seinem Wohnzimmer wirken würde, benötigt erst einmal ein entsprechend aufbereitetes Modell. Liegen Produktpläne vor, soll es in der Regel vier bis sechs Wochen dauern, bis die Ergebnisse in Form von Produktbildern, Produktvideos oder Augmented- oder Virtual-Reality-Modellen vorliegen und zum Beispiel in Online Shops nutzbar sind.
Die Preise richten sich nach dem Aufwand. Senior-Account-Managerin Catharina Classen sagt dazu: "Bei der Anzahl der Darstellungen sind wir mit unserem neuen Service-Angebot sehr flexibel. Wir können einen einzigen Artikel digital erstellen, aber auch beliebig viele Variationen davon. Und nach oben gibt es keine Grenzen. Jedoch gilt dabei das Skalierungsprinzip: je mehr Varianten ein Produkt hat, desto günstiger wird die CGI-Produktion pro Variante."




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