Essens-Bringdienst
16.03.2021, 06:06 Uhr
Lieferando.de erhöht in einigen Städten die Zustellgebühren um bis zu 90 Prozent
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Beschränkungen lassen Essens-Lieferservices boomen. Lieferando.de nutzt offenbar die Gunst der Stunde und langt in einigen Städten kräftig zu: Die Liefergebühren werden nahezu verdoppelt.
Der Bringdienst Lieferando hat mit sofortiger Wirkung die Liefergebühren für Essenslieferungen in mehreren deutschen Grossstädten deutlich erhöht. Das meldet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Berufung auf einen Bericht in der "Hannoveraner Allgemeinen Zeitung" (HAZ).
So hatten Leser der HAZ berichtet, dass Kunden in Hannover nun statt 1,50 Euro pro Lieferung 2,90 Euro bezahlen müssten, was einer Erhöhung um 90 Prozent entspricht. Anfragen dazu, ob auch andere Grossstädte von der Erhöhung betroffen sind, beantwortete das Lieferunternehmen RND zufolge nicht. Allerdings beschwerten sich auf Twitter auch Kunden aus anderen Städten über plötzlich gestiegene Zustellkosten. Betroffen sind demnach auch die Städte Essen, Düsseldorf, Mönchengladbach und Mainz, während in Köln und Hamburg keine Erhöhungen bemerkt wurden.
Preisniveau anpassen
In einer Stellungnahme gegenüber der HAZ begründete Lieferando zwischenzeitlich die Preiserhöhungen mit gestiegenen Logistikkosten und Lohnerhöhungen für das ausliefernde Personal. Nach Darstellung des Start-ups, das 2014 von der Just Eat Takeaway Group übernommen wurde, will man sein Preisniveau dem anpassen, das Anbieter mit fest angestellten Fahrern verlangen.
Umsatz verdoppelt
Lieferando macht auch einen Unterschied, ob die Plattform nur die Bestellung an das Restaurant weiterleitet oder auch mit eigenen Fahrern die Auslieferung übernimmt. Allgemein hat seit Beginn der Corona-Epidemie die Nachfrage nach Essenslieferungen stark zugenommen - für Restaurants oft die einzige Möglichkeit, ihre Produkte überhaupt zu verkaufen.
Nach Lieferando-Angaben ist die Zahl der bestellten Speisen allein im ersten Halbjahr 2020 um über 30 Prozent auf rund 49 Millionen gestiegen, der Umsatz verdoppelte sich von rund 80 auf 160 Millionen Euro.