Flaschenpost baut Webshop von morgen

Entwickler-Kapazität und Business-Agilität

Im Anschluss an das Projekt-Kick-off in der zweiten Jahreshälfte 2020 erwartet Flaschenpost die Live-Schaltung der neuen Plattform nach ca. zehn Monaten. Die Besonderheit: «Der Technologie-Stack mit commercetools im Backend und Frontastic als Frontend macht es uns möglich, das Re-Platforming mit unserer Entwickler-Crew zu stemmen. Von Start zu Live in zehn Monaten mit acht Entwicklern, während wir parallel das Geschäft mit Corona-Entwicklung managen – darauf sind wir sehr stolz», sagt Klaiber.
Durch den Einsatz von Frontastic kann Flaschenpost.ch, so schätzt Klaiber, neue Ideen um 50 Prozent schneller umsetzen als vorher. Einen grossen Vorteil sieht der Informatiker darin, dass das neue Technologie-Stack den Fähigkeiten der Entwickler viel besser entspricht. «Unsere Programmierer sitzen in Belgrad in Serbien. Wenn ich dort jemanden mit Magento-Know-how suche, ist das schwierig», so Klaiber. Wer sich heute für den Beruf des Entwicklers entscheide, erlerne nicht mehr alte Konzepte, sondern solche, die Frontastic verfolgt, ist er überzeugt. Darüber hinaus würden die Entwickler lieber innovative Dinge entwickeln, als sich mit Legacy herumzuschlagen. «Wir haben in der Evaluation einen Proof-of-Concept-Workshop veranstaltet und die Entwickler coden lassen. Da hat sich gezeigt, dass es im Umgang mit commercetools und Frontastic überhaupt keine Probleme gab», doppelt der CTO nach.
“Entwickler programmieren lieber Innovation, als sich mit Legacy herumzuschlagen„
Johannes Klaiber
Gleichzeitig ermögliche das Setup den Aufbau einer agileren Organisation. «Unser Ziel ist es, Produktteams zu bilden, die unabhängig voneinander ihre eigenen Projekte vorantreiben können», sagt Klaiber. Ein Team könnte sich um den Shop kümmern, ein anderes um den Aufbau eines Abo-Modells. Und keiner müsste darauf Rücksicht nehmen, wann der andere etwas im System ändert oder installiert.

Mobile Website und Wein-Abo

Der nächste Punkt auf der Agenda ist die Optimierung der Nutzererfahrung an mobilen Endgeräten. Der aktuelle Shop ist zwar responsiv, erfüllt damit aber nur die Grundlagen einer mobil optimierten Seite. Unter Magento lohnte sich die Optimierung nicht mehr. «Mit Frontastic wird uns das viel besser gelingen», ist der CTO überzeugt. Besonders angetan ist er von der Flexibilität, die Frontastic im Sinne einer Platform as a Service bietet. Von einer skalierbaren Server-Infrastruktur und Deployment Pipeline (CI/CD) bis hin zu fortschrittlichen Entwicklungsumgebungen in der Cloud ist alles vorhanden. Zusätzlich erhält man mit ReactJS ein SPA Template mit viel generischer Funktionalität für E-Commerce, während gleichzeitig Custom-Business-Logik auf Code-Level implementiert werden kann. Weiter lässt Frontastic mehr Gestaltungsspielraum: «Animationen oder weichere Übergänge zwischen den einzelnen Seiten lassen sich viel leichter umsetzen», so Klaibers Erfahrung.
Ein konkretes Projekt, das die Flaschenpöstler derzeit vorantreiben, sind die «Flights». Dahinter verbirgt sich ein Wein-Abo, das individuell auf den Geschmack der Nutzer abgestimmt wird. Dazu füllen die Kunden zunächst einen Fragenkatalog aus und bewerten anschliessend die erhaltenen Weine. Auf Basis der Ratings wird das Taste-Profil immer feiner kalibriert, bis wirklich die Weine gefunden sind, die dem Geschmack der Kunden am besten entsprechen. Auf Basis eines solchen Abo-Modells könnten weitere Services aufsetzen, welche die Flaschenpost-Macher zwar schon im Hinterkopf haben, aber noch keine Details verraten.

Tests für den Handel der Zukunft

Für die Zeit nach dem Relaunch ist die Umsetzung einer App geplant, die vor allem das neue «Flights»-Abo beflügeln soll. «Das Mobiltelefon ist immer dabei und mit einer App sind wir noch näher am Kunden», sagt CTO Klaiber. So habe man ganz andere Gestaltungs- und Marketingoptionen – sowohl visuell als auch in der User Experience. Auch könne man «Flights» via App um neue Services erweitern. Ideen dazu gibt es schon viele: vom intelligenten Wein­regal bis zum optimierten Service auf der letzten Liefermeile.
Wie der Weinhandel von morgen aussieht, ist auch für die Experten grösstenteils noch Spekulation. Doch um neue Features zu finden, mit denen sich der Shop auch künftig von der Konkurrenz abheben kann, finden Kundenbefragungen, Usability-Tests und die Simulation von Features in Form von Klickprototypen statt. Zudem setzt Flaschenpost auf Minimal Viable Products, indem schnell Versuchs­ballons steigen gelassen werden, um Kundenreaktionen zu testen. Blaesi, Klaiber und Schweri sind sich allerdings sicher, dass sie mit dem Headless-Ansatz und der Kom­bination aus commercetools und Frontastic schon sehr gut aufgestellt sind für die Kundenwünsche von morgen.




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