Bezahlvorgang
16.01.2018, 09:34 Uhr
Check-out-Prozess: So performen die 100 wichtigsten Online Shops
Ein umständlicher oder fehlerhafter Check out hat schon so manchen Online-Shopper vergrault. Wie die wichtigsten 100 deutschen Websites, auf denen es etwas zu kaufen gibt, in Sachen Bezahlvorgang performen, zeigt eine Analyse von Stripe.
Werden Kreditkartentypen beim Check-out-Prozess automatisch erkannt? Wird auf Eingabefehler beim Bezahlvorgang in Echtzeit hingewiesen? Und wird bei mobilen Transaktionen automatisch auf ein numerisches Keyboard umgestellt, wenn Zahlen eingegeben werden? Fragen, die für den Online-Shopper wichtig sind und schon oft für den Abbruch des Kaufvorgangs gesorgt haben. Um zu sehen, wie die 100 grössten deutschen E-Commerce-Websites diesbezüglich aufgestellt sind, hat die Technologieplattform Stripe in einer Analyse deren Check-out-Prozesse unter die Lupe genommen.
Insgesamt konnten zwölf unterschiedliche Fehler definiert werden, die den Bezahlprozess mit der Kreditkarte aufwändiger machen und damit der Conversion schaden. Das Ergebnis: Fast 90 Prozent der wichtigsten 100 deutschen Websites, auf denen es etwas zu kaufen gibt, machen mindestens drei dieser Fehler. Damit liegen deutsche Händler laut Stripe deutlich hinter den US-amerikanischen - dort sind es "nur" 72 Prozent aller Websites, die drei oder mehr Fehler machen.
Die häufigsten Fehler
Die häufigsten Fehler sind der Analyse nach:
- Bei 74 Prozent der Websites war keine manuelle Eingabe des Gültigkeitsdatums einer Kreditkarte möglich. Meist gab es hier nur ein Drop-down-Menü, was die Eingabe verlangsamt und erschwert.
- Bei 67 Prozent gab es keine Echtzeit-Erkennung ungültiger Kreditkartennummern.
- Eine automatische Anzeige des Kreditkartentyps nach Eingabe der Nummer erfolgte bei 61 Prozent nicht.
- Zudem funktionierte bei fast der Hälfte der Seiten (45 Prozent) die Autofillfunktion mit im Browser gespeicherten Abrechnungsinformationen nicht einwandfrei.
- Bei 47 Prozent der getesteten Websites konnten Ablaufdaten von Kreditkarten eingetragen werden, die in der Vergangenheit liegen.
Nur zwei der untersuchten Websites hatten einen fehlerfreien Check-out-Prozess. 92,7 Prozent kamen auf drei oder mehr Fehler, 57,3 Prozent auf fünf oder mehr und 10,4 Prozent auf sieben oder mehr Fehler in den zwölf getesteten Kriterien. In einem Check-out fanden sich neun Fehler. Durchschnittlich kamen die reichweitenstärksten deutschen Online Shops auf 4,69 Fehler pro Check-out.
Ein positives Ergebnis gab es dann aber doch: Auf fast allen Seiten war der Check-out-Prozess durch responsives Design automatisch für mobile Endgeräte angepasst. Nur bei 40 Prozent stellte sich die mobile Tastatur automatisch auf die numerische Eingabe um, wenn das Eingabefeld ausschliesslich für die Eingabe von Zahlen gedacht ist (etwa für die Kreditkartennummer).
Zur Methodik
Die Auswahl der wichtigsten 100 Handels-Webseiten hat Stripe anhand des Alexa-Rankings für Deutschland getroffen. Dabei wurden die reichweitenstärksten Seiten berücksichtigt, auf denen Kunden Produkte oder Dienstleistungen erwerben können. Stripe testete auf zwölf zuvor definierte Fehler, die den Bezahlprozess erschweren und damit die Conversion-Rate senken. Alle Fehler wurden gleich gewichtet und beziehen sich auf die Bezahlmethode Kreditkarte. Die Daten wurden im Dezember 2017 und Januar 2018 erhoben. Auf folgende Fehler hat Stripe getestet: Kreditkartenmarke und -nummer, Ablaufdatum, Prüfnummer, automatisches Ausfüllen (Autofill) und Mobile.