Gegen Umsatzsteuerbetrug im Online-Handel 30.12.2020, 06:36 Uhr

Fast 50.000 Händler aus Fernost bei Berliner Finanzamt registriert

Fast 50.000 Handelsunternehmen aus China einschliesslich Hongkong und Macau sowie aus Taiwan haben sich beim bundesweit zuständigen Finanzamt Berlin-Neukölln steuerlich registrieren lassen. Das neue Gesetz gegen Umsatzsteuerbetrug im E-Commerce zeigt damit Wirkung.
(Quelle: shutterstock.com/Andrey Popov)
Ein vor rund zwei Jahren beschlossenes Gesetz gegen den Umsatzsteuerbetrug im Internethandel zeigt aus Sicht des Berliner Senats Wirkung. Mittlerweile haben sich 48.452 Handelsunternehmen aus der Volksrepublik China einschliesslich Hongkong und Macau sowie aus Taiwan beim bundesweit zuständigen Finanzamt Berlin-Neukölln steuerlich registrieren lassen. 
Allein in den ersten elf Monaten dieses Jahres zahlten sie mehr als 213 Millionen Euro Umsatzsteuer an den deutschen Fiskus, wie Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz mitteilte.
"Noch vor einigen Jahren wäre ein solches Volumen nicht auch nur entfernt für möglich gehalten worden", sagte der SPD-Politiker. Er erinnerte daran, dass 2017 gerade mal 432 Unternehmen aus den fraglichen Staaten in Deutschland steuerlich registriert waren.

Zuwachs von bis zu 1.000 Anmeldungen pro Woche

Schon seit längerem verzeichne das Finanzamt Neukölln als bundesweit zuständige Behörde einen regelmässigen Zuwachs von bis zu 1.000 Anmeldungen pro Woche. Diese Entwicklung sei auch der Beharrlichkeit der Finanzbeamtinnen und -beamten zu verdanken, die Handelsplattformen mitunter zur Herausgabe von Daten zwingen.
Jahrelang zahlten vor allem Unternehmen und Händler aus China beim Verkauf von Waren über Plattformen und Marktplätze wie Amazon oder eBay keine Umsatzsteuer. Mit dem Gesetz haften nun die Betreiber der Marktplätze bei Steuerbetrug für die Händler. Daher können die Händler dort nur noch Geschäfte machen, wenn sie steuerlich in Deutschland registriert sind. Unterlassen sie das, laufen sie Gefahr, von den Plattformen gesperrt zu werden.



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