Bei deutscher Beraterfirma
14.10.2021, 11:55 Uhr
VBS-Mitarbeitende erhalten Digitalisierungs-Ausbildung
Das Verteidigungsdepartement will die Digitalisierung vorantreiben und zahlt dafür ausgewählten Mitarbeitenden einen Kurs bei einer deutschen Beraterfirma. Der entsprechende Auftrag für fast eine halbe Million Franken wurde freihändig vergeben.
Behörden tun sich noch etwas schwer mit der Digitalisierung. Mancherorts geht es zwar vorwärts, doch die Mühlen der Verwaltung mahlen bekanntlich langsam. Im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) will man nun Schwung in die Sache bringen und punkto Digitalisierung vorwärtsmachen. Und zwar wurde dafür extra eine deutsche Beratungsfirma engagiert, wie die Zeitungen von «CH Media» berichten.
Das Unternehmen heisst ADA Learning und sitzt in Düsseldorf. Chefin des Betriebs ist die HSG-Professorin und Strategieberaterin Miriam Meckel. Sie sicherte sich mit ihrem Team den 484'650 Franken schweren Auftrag des VBS, wie der Beschaffungsplattform «Simap» zu entnehmen ist. Vergeben wurde dieser freihändig von Armasuisse. Dies, «weil die Leistung, soweit der Bedarfs- und Beschaffungsstelle bekannt, nur gerade von der Zuschlagsempfängerin in der deutschen Bundesrepublik erbracht werden kann», heisst es dort. Dadurch sei die ADA Learning aus Sicht der Armasuisse die einzige bekannte Anbieterin.
Den Angaben zufolge soll die Beratungsfirma mit einem sogenannten Fellowship-Programm das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot im Departement erweitern. In einer zwölfmonatigen Ausbildung könne man sich so in den Kernthemen der Digitalisierung weiterbilden und vertiefte Fähigkeiten in Methodik, Technik und Kultur aneignen. Konkret werden für das Programm laut «CH Media» 27 Mitarbeitende des VBS ausgewählt. Die Kosten pro Kopf belaufen sich also auf fast 18'000 Franken.
Weiter sagte eine Sprecherin des VBS gegenüber «CH Media», dass das Departement mithilfe des ADA-Programms «möglichst rasch eine breite Basis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bilden» will. Denn ihr zufolge müsse die Digitalisierung schliesslich alle Bereiche und Stufen einschliessen. Dabei sollen sich die Teilnehmenden aber nicht nur mit der digitalen Transformation auseinandersetzen, sondern auch mit der Implementierung neuer Führungsformen oder den Anwendungsbereichen für Zukunftstechnologien.