Die IT im Jahr 2021 - mehr Evolution als Revolution

Gekommen, um zu bleiben

Bestand sichern: Für den Erhalt von Anwendungen und Systemen wenden Unternehmen fast die Hälfte des IT-Budgets auf. Nur gut ein Viertel fliesst in neue Systeme
Quelle: Capgemini "IT-Trend-Studie 2021", n = 128; Mittelwert  (IT- und Fachverantwortliche von Großunternehmen und Behörden, DACH-Region)
Das Thema Homeoffice wird die IT-Abteilungen auch 2021 intensiv beschäftigen. Mit das Wichtigste bleibt, die auf die Schnelle zusammengeschusterten Notlösungen für das Re­mote-Arbeiten auf stabile Beine zu stellen. Laut Bitkom erhielten 23 Prozent der Erwerbstätigen im Homeoffice keinerlei Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Das gilt sowohl für die, die bereits vor der Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, als auch für die, die mit der Krise ins Homeoffice gewechselt sind.
Zu den Aufgaben der Unternehmen beziehungsweise der IT-Abteilungen gehört aber nicht nur die Ausgabe von entsprechender Hardware für das Heimbüro, also Notebooks, Monitore oder SIM-Karten, sondern es zählen auch organisatorische Dinge dazu, zum Beispiel die Bereitstellung einer Plattform zum Mitarbeiteraustausch oder die Unterstützung bei der Selbstorganisation, etwa durch Leitfäden.
In welche Richtung sich das alles letztlich entwickelt, wird nach Ansicht von Gertjan Rossing, Head of Delivery beim Dienstleister CRM Partners, stark davon abhängen, wie lange die aktuelle Situation noch andauert. „Je länger die Normalität auf sich warten lässt, desto mehr Zeit wird investiert, um bestehende Notlösungen zu festigen.“ Viele Unternehmen hätten bereits im August und September versucht, die Rückkehr zum Normalbetrieb durchzusetzen, und mussten inzwischen mit der zweiten Corona-Welle wieder zurückrudern. Eine grosse Herausforderung werde daher in diesem Jahr sein, die Wünsche von Mitarbeitern mit den Bedürfnissen der Unternehmen in puncto Homeoffice in Einklang zu bringen.
Doch auch nach dem Ende der Corona-Pandemie, das sich hoffentlich bald abzeichnet, dürften viele weiterhin im Homeoffice arbeiten wollen. Die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache: Fast 60 Prozent der Heimarbeiter geben laut Bitkom an, dass ihre Produktivität im Homeoffice etwas oder deutlich höher ist. Und mehr als die Hälfte der Zuhause-Arbeitenden ist etwas oder deutlich zufriedener.
„Es ist wahrscheinlich, dass mancher Arbeitnehmer nicht wieder auf die Vor-Corona-Regelung mit einer 100-prozentigen Anwesenheitspflicht im Büro zurückkehren möchte“, unterstreicht auch Gertjan Rossing. Unbestritten ist man flexibler, spart den Arbeitsweg und hat oft ein ruhigeres Arbeitsumfeld. Das lässt sich nur schwer wieder vollständig zurücknehmen.
Was 2021 daher immer wichtiger wird, sind verteilte Belegschaften - egal wann, wo und mit welchem Gerät sie arbeiten. „Relevant ist, verschiedene Systeme miteinander zu integrieren, um die Digitalisierung von Prozessen voranzutreiben und so die Produktivität zu steigern. Auch Künstliche Intelligenz hat in diesem Kontext grosses Potenzial. Allerdings wirkt sie bisher nur als Unterstützungsfaktor, der einzelne Anwendungsfälle und Technologien beschleunigt“, so Tobias Stepan, Gründer und Geschäftsführer von Teamwire, einem Anbieter für Software für die Business-Kommunikation. „Konkret denke ich hier zum einen an die Verknüpfung von verschiedenen Kommunikationslösungen im Messaging-Bereich. Zum anderen werden neue Kommunikationsformen wie innovative Sprachnachrichten Einzug in Business-Messaging-Lösungen halten und neue Nutzer-Interfaces wie Smartwatches in Unternehmen zum Einsatz kommen.“




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