Studie
12.08.2020, 08:39 Uhr
Die Digitalisierung geht vielen Mitarbeitern zu schnell
Viele Unternehmen waren aufgrund der Corona-Krise dazu gezwungen neue digitale Lösungen zügiger als geplant einzuführen. Wie die Studie «Think human» von Lenovo zeigt, lag der Fokus der IT-Manager vor allem auf den Kosten, nicht aber der Benutzerfreundlichkeit.
Dass die meisten Unternehmen seit einigen Jahren mitten in der digitalen Transformation stecken, ist nichts Neues. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise mussten die zuvor häufig nur angedachten Massnahmen zur Digitalisierung bei vielen jedoch plötzlich deutlich an Fahrt aufnehmen.
Der IT-Hersteller Lenovo hat im Rahmen seiner Studie «Think human» eine Umfrage unter 1000 IT-Entscheidern aus Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden durchgeführt. Die Ergebnisse vermitteln einen Eindruck darüber, wie neue Technologien in Unternehmen eingeführt werden und welche Auswirkungen diese auf die Menschen sowie deren Arbeitsplatz haben.
Geht es um die Auswahl der richtigen Lösung, ist für 62 Prozent der Entscheider vor allem der Kostenfaktor ausschlaggebend. Die Benutzerfreundlichkeit hingegen steht für lediglich 29 Prozent der Befragten an erster Stelle.
Leider ist beides nicht immer in Einklang zu bringen, denn rund 47 Prozent der IT-Manager gaben an, dass ihre Mitarbeiter mit der Nutzung der eingeführten Software Probleme hatten. Entsprechend gestiegen seien auch die Anfragen an die IT-Support-Kollegen.
Verringerung der Leistungsfähigkeit der Angestellten
Zusammengefasst sind 50 Prozent der Unternehmen dennoch zufrieden mit ihren Investitionen. Diese haben zu einer Steigerung der Produktivität beigetragen, heisst es. Auf der Kehrseite der Medaille beklagen allerdings 20 Prozent der Studienteilnehmer eine Verringerung der Leistungsfähigkeit ihrer Angestellten - hervorgerufen durch neu eingeführte Lösungen. Viele Mitarbeiter fühlen sich aufgrund der hohen Geschwindigkeit und Komplexität, mit der die Digitalisierung ihres Unternehmens derzeit vorangetrieben wird, überfordert.
Schon vor der Corona-Krise haben die Betriebe sukzessive neue digitale Lösungen eingeführt oder hatten dies für die Zukunft in Planung. Die Pandemie hat die Digitalisierung lediglich beschleunigt. Das Problem dabei ist, dass nicht genügend Zeit blieb und bleibt, die verschiedenen Technologien vorab ausführlich zu prüfen, gegeneinander abzuwägen und auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.
Die vollständige Studie steht als PDF-Download bereit.