Dezentrale Datenspeicher in der Blockchain
Blockchain und smarte Verträge
Eine Vielzahl von Blockchain-Anwendungen sind quelloffen. Sie liegen etwa auf Github und lassen sich nach Belieben ausprobieren und anpassen. Gängige Implementierungen von Software-Lösungen auf Blockchain-Basis setzen sich im Wesentlichen aus folgenden Elementen zusammen:
- Blockchain-Engine
- ausführbarer Code, zum Beispiel von smarten Verträgen
- Middleware, also Software zum Einbinden externer Datenquellen, zum Beispiel Omnitude, ein Identitäten-Ökosystem auf Basis einer hybriden Blockchain
- externe Anwendungen, die sich mit der Blockchain integrieren, zum Beispiel Krypto-Wallets
Im ersten Konzept der DLT-Technik – erstellt von Satoshi Nakamoto – entstand eine Blockchain, die nur Transaktionen ohne jegliche Zusatzbedingungen protokollieren konnte. Smarte Verträge, mit die reizvollste Ausprägung eines Blockchain-Ökosystems, sind inzwischen aber ein Kernbestandteil nahezu aller Blockchain-Frameworks, von Ethereum über Hyperledger Sawtooth bis hin zu MultiChain.
Bei smarten Verträgen handelt es sich um ausführbaren Code, der Blockchain-Transaktionen anhand zusätzlicher Daten über die Erfüllung vorgegebener Bedingungen verarbeiten kann. So ist es etwa möglich, Ereignisse anhand von Messwerten aus IoT-Sensorik zu protokollieren, um automatische Zahlungen im Rahmen von Vertragsbedingungen softwaregesteuert auszulösen. Smarte Verträge bilden die interne Transaktions-Engine von Ethereum, einem der führenden Blockchain-Frameworks. Ethereum bietet eine robuste Implementierung von smarten Verträgen als ausführbaren Code für die Ethereum Virtual Machine, zum Beispiel in Solidity oder Vyper.
Die Ethereum-Plattform ermöglicht neben dem Aufbau dezentraler Anwendungen das Einrichten und Ausführen von DAOs (dezentralen autonomen Organisationen) auf der Basis smarter Verträge. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um wirtschaftliche Entitäten, die in Software konzipiert sind. Sie verfügen über digitale Vermögenswerte oder sonstige Rechte ihrer Teilnehmer, um diese Ressourcen unter Verwendung von smarten Verträgen zu verwalten und zu nutzen. Eigentümer der eingelegten Token können über das Schicksal ihrer DAOs abstimmen.
Die Ethereum-Blockchain nutzt aktuell das Proof-of-Work-Konsensverfahren. Neue Blöcke entstehen durch aufwendiges Proof-of-Work-Mining. Jeder Knoten des Ethereum-Netzwerks muss jede Transaktion validieren. Dieses Verfahren hat das Volumen reduziert und die Transaktionsabwicklung verlangsamt. Die Netzwerkgebühren zur Vergütung der Miner rechnet Ethereum in «Gas» ab, einer Einheit zum Messen der Compute-Aufwendungen für die Ausführung von Transaktionen, die Verarbeitung von smarten Verträgen und andere Operationen auf Ethereum.