Die Public Cloud erobert das Rechenzentrum
Microsoft Azure Stack
Schon seit Januar 2016 bietet Microsoft sein Produkt Azure Stack an. Kunden können damit mehrere Cloud-Services von Azure im eigenen Rechenzentrum installieren und so einen langsamen Übergang in die Public Cloud von Microsoft in Gang setzen. Ausserdem können Anwendungen für die Azure-Cloud entwickelt werden und ohne Änderungen des Codes entweder in der Microsoft-Cloud oder im eigenen Rechenzentrum ausgeführt werden.
Auf der «Ignite»-Konferenz im November 2019 stellte Microsoft Azure Arc vor – einen Management-Layer für Multi-Clouds, mit dem Azure Stack für andere Public-Cloud-Plattformen wie AWS und Google Cloud verfügbar gemacht wird. Die Kunden erhalten eine einheitliche Sicht auf alle ihre Anwendungen und Services, egal bei welchem Provider sie sich befinden oder ob sie im eigenen Rechenzentrum laufen.
Mit diesem Schritt bringt Microsoft zahlreiche Azure-Services in die Rechenzentren der Kunden, einschliesslich virtueller Maschinen, Storage, Networking, VPN-Gateway, Load Balancing sowie Container und Identity Services wie Active Directory. Die Software-Schicht von Azure Stack läuft auf der Hardware von Partnern wie HPE, Dell EMC, Cisco, Huawei und Lenovo. Und die Kunden bezahlen in der gleichen flexiblen Weise wie in der Azure-Public-Cloud nach dem Pay-as-you-use-Prinzip. Der Software-Support läuft über Microsoft, der Hardware-Support über den jeweiligen Hersteller.
Die Vision dahinter beschrieb Microsoft-CEO Satya Nadella auf der Partner-Konferenz «Inspire» im Juli 2019 so: «90 Prozent der Daten, die uns heute vorliegen, wurden in den letzten zwei Jahren erstellt. Das ist gleichzusetzen mit der Explosion von Computing und Daten. Wir haben eine Milliarde Windows-Nutzer und mehrere Milliarden Smartphones. Und 50 Milliarden Endpunkte sind bereits heute mit der Cloud verbunden. Diese Situation treibt uns an, Azure zum Computer der Welt auszubauen.»