Ein Viertel der US-Marketer pausiert mit Werbeausgaben

Ein Grossteil (74 Prozent) der US-amerikanischen Werbungtreibenden geht davon aus, dass die Coronakrise einen grösseren Einfluss auf die Werbebranche haben wird als die Finanzkrise im Jahr 2008. 70 Prozent der Mediaeinkäufer haben ihre Werbeausgaben deswegen schon angepasst. Ein Viertel von diesen 70 Prozent stoppt die Werbeausgaben während des zweiten Quartals 2020 komplett. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des US-Branchenverbands IAB (Interactive Advertising Bureau) unter 400 Mediaeinkäufern. Sie gibt ein Stimmungsbild unter Werbetreibenden wider.

Die Befragten schätzen, dass die digitalen Werbeausgaben in nächster Zeit um 33 Prozent zurückgehen, während die Ausgaben für traditionelle Medien um knapp 40 Prozent abnehmen.

Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten gaben an, mehr Geld für Geräte-Targeting (Connected TV) und für Zielgruppen-Targeting auszugeben.

Die Umfrage bezieht sich zwar auf den amerikanischen Markt, das Stimmungsbild beziehungsweise die Lage dürfte in Deutschland oder Europa ähnlich sein. Die positive Prognose zur Entwicklung des digitalen Werbemarktes 2020 in Deutschland, die der Online-Vermarkterkreis (OVK) noch am 26. Februar 2020 verkündet hatte, dürfte nicht mehr zu halten sein. Damals prognostizierten die Experten des OVK aufgrund der positiven Rahmenbedingungen für das laufende Jahr 2020 eine Wachstumsrate von sieben Prozent und gingen von einer Steigerung der Netto-Werbeinvestitionen auf 3,866 Milliarden Euro aus.