Tesla macht weniger Gewinn als erwartet
Tesla peilt 2019 starkes Wachstum an
Musk glaubt aber weiterhin, dass seine Firma dauerhaft profitabel wird. Tesla geht davon aus, 2019 zwischen 360.000 und 400.000 Autos auszuliefern - das würde einem Wachstum zwischen 45 und 65 Prozent im Jahresvergleich entsprechen - und jedes Quartal schwarze Zahlen zu liefern. Zum Vergleich: 2018 fiel fast eine Milliarde US-Dollar Verlust an, 2017 sogar fast zwei Milliarden.
Nach den Strapazen um den Holperstart des Model 3, der Tesla laut Musk kurz vor die Pleite brachte, hat Tesla sich zwar gefangen. Doch es bleiben viele Herausforderungen. "Der Weg vor uns ist sehr schwierig", warnte Musk, als er jüngst ankündigte, sieben Prozent von Teslas Vollzeitstellen zu streichen. Im Brief an die Aktionäre und in einer Konferenzschalte mit Analysten betonte er jetzt erneut, wie wichtig es für das Unternehmen sei, die Kosten zu senken.
Auch Teslas Kapitalausstattung bleibt ein Thema. Im März werden 920 Millionen US-Dollar an Wandelanleihen fällig, die voll bedient werden müssen, wenn der Aktienkurs bis dahin nicht über die Schwelle von 360 US-Dollar steigt. Zuletzt lag er mit knapp 309 US-Dollar deutlich drunter. Immerhin stiegen die liquiden Mittel im Schlussquartal von 3,0 auf 3,7 Milliarden US-Dollar. Musk macht sich übers Geld ohnehin wenig Sorgen, er teasert stattdessen fleissig neue Produkte wie einen Pick-up-Truck an, der im Sommer erstmals präsentiert werden soll.
Euphorie an der Börse konnte der Tesla-Chef damit nicht auslösen. Anlegern schlug vor allem der Abgang von Finanzvorstand Ahuja aufs Gemüt, der seit 2008 bei Tesla ist, die Firma aber schon einmal zwischen 2015 und 2017 verlassen hatte. Einen genauen Zeitpunkt für den Rücktritt nannte Musk nicht. Zum Nachfolger wurde bereits Stellvertreter Zach Kirkhorn befördert. Für Tesla, das ohnehin von einem Manager-Exodus gebeutelt ist, ist der Verlust schmerzhaft. Ahuja führte das Unternehmen bereits durch einige schwierige Phasen, in denen die Mittel mitunter ausgesprochen knapp waren.