Start-ups im Silicon Valley jagen die IT-Grössen
Big Switch Networks - Software-defined Networking
Big Switch Networks, 2010 gegründet, verfügt über ein Führungsteam, das bei Netzwerk-Branchenführern wie Cisco und Juniper Networks gearbeitet hat. CEO Douglas Murray zufolge sind die traditionellen Hersteller zu grundsätzlichen Neuerungen bei Netzwerken nicht mehr in der Lage, wie sie sich Big Switch Networks mit Software-defined Networking (SDN) auf die Fahnen geschrieben habe: „Im Rechenzentrum hat es grundlegende Transformationen durch die Virtualisierung bei Servern und Speichern gegeben, nur im Netzwerkbereich hat sich seit 15 Jahren nichts geändert.“ Bis jetzt steckten Investoren, darunter Michael Dell, 60 Millionen Dollar in das Start-up.
Die technischen Ursprünge von Big Switch Networks liegen im Netzwerkprotokoll OpenFlow, das von HP gefördert wurde, und in der Stanford-Universität – die übrigens auch die Geburtsstätte des Start-ups Nicira ist, eines Pioniers für Software-defined Networking, der 2012 von VMware übernommen worden ist.
Als Vorbilder dienen ferner von Google, Facebook oder Amazon entwickelte Techniken. Murray betont: „Mit unseren Ideen einer Netzwerk-Virtualisierung sind wir viel näher an Google als an Cisco.“ Doch auch Cisco ist auf diesen Zug aufgesprungen. Und fast alle Netzwerkanbieter haben inzwischen etwas in Richtung SDN entwickelt oder hinzugekauft.
Big Switch Networks konzentriert sich auf den Netzwerk-Layer als Datenschicht über einer „bare metal“-Hardware-Schicht, wobei alle Software-Entwicklungen Open Source sein sollen. Netzwerk-Switches sollen hardwareunabhängig sein und den Unternehmen erlauben, sich aus den traditionellen proprietären Architekturzwängen zu befreien.
Mit Dell besteht eine enge Zusammenarbeit, was sich auch in dem 2014 gemeinsam entwickelten „Big Cloud Fabric“ zeigte. Dieser Switch ist offen für NSX (Nicira) und vCenter Server von VMware. Ob dies der Beginn einer näheren Kooperation mit VMware darstellt, wollte Murray nicht sagen. Im Moment stehe eine internationale Expansion des Start-ups an, erst im asiatischen Raum und danach in Europa.