Noch ein Börsengang
02.04.2019, 14:47 Uhr
Slack will an die New Yorker Börse
Spotify hat es vorgemacht: Der Corporate Messaging-Dienst Slack will sich nun auch an der Börse beweisen. Das gewählte Parkett ist dabei die New York Stock Exchange, wo Slack direkt notiert werden will.
Statt sich bei seinem Börsengang von Banken stützen zu lassen, will der Messaging-Anbieter Slack offenbar einen Alleingang an die New Yorker Börse wagen. Nach Meinung von Techcrunch habe Slack dafür ähnliche Gründe wie der Musikdienst Spotify. Zwar gilt eine Direktplatzierung als riskanter, da Banken nicht als Zwischenhändler beziehungsweise Kursstabilisator auftreten. Andererseits spart das auch Gebühren, die sonst an die Banken gehen.
Bei der Anmeldung zum Börsengang im vergangenen Jahr hatte Slack bereits Kapital in Höhe von 900 Millionen US-Dollar in der Hinterhand - ähnlich wie Spotify, das mit seinen Barmitteln und Wertpapieren im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar seit der Umwandlung in Aktien für Anleger keine Verschuldung hat und über einen positiven Cashflow verfügt.
Zudem können Aktieninhaber ihre Anteile auf dem öffentlichen Markt verkaufen, wann auch immer sie wollen, ohne dass Banken bevorzugte Zugangsrechte haben. Auch Transparenz könnte eine Rolle spielen: Bei Spotify gab man dank der Direktnotierung Einblick in die Unternehmensdaten für alle - und nicht nur für Banken und Finanzinstitute.
Notierung an der Börse
Die Finanzierung über eine öffentliche Notierung an der Börse braucht Slack angesichts des Eigenkapitals eigentlich nicht. Vergangene Woche debütierte der Mitfahrvermittler Lyft auf dem Nasdaq-Marktplatz. Die New Yorker Börse konnte dagegen einige andere hochkarätige Tech-IPOs für sich verbuchen, darunter Pinterest, Uber und nun Slack.
Nach jüngsten Angaben wird Slack täglich von rund zehn Millionen Mitarbeitern verschiedener Firmen benutzt. Mehr als 85.000 Unternehmen sind zahlende Kunden. Zugleich bieten unter anderem Microsoft, Google und Facebook konkurrierende Produkte an. Seit dem Start 2013 besorgte sich Slack laut Medienberichten rund eine Milliarde US-Dollar bei Investoren.