Kongress «DSAGLive»
13.10.2020, 17:33 Uhr
SAP-Chef verspricht bessere Integration
Der CEO Christian Klein geht weiter auf die SAP-Kunden zu. Sie hatten die bessere Integration der SAP-eigenen und zugekauften Lösungen gefordert. Klein verspricht zu liefern.
Christian Klein von SAP will auch die Integration von Cloud- und On-Premises-Lösungen realisieren
(Quelle: Screenshot/computerworld.ch)
Der deutsche ERP-Anbieter SAP ist unter Leitung des CEO Christian Klein weiterhin auf Versöhnungskurs mit seinen Kunden. Anfang Jahr wurde die Wartungszusage für das ERP 6.0 verlängert. Im Februar wurde die bessere Integration von SAP-eigenen und zugekauften Anwendungen versprochen. Nun haben Klein und seine Entwickler geliefert: Stand heute seien 57 Prozent der Integrationsprojekte umgesetzt – bis Ende Jahr sollen es 90 Prozent sein, sagte der CEO an einer Medienkonferenz am Rande des Kongresses «DSAGLive». Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) hatte Klein zu dem virtuellen Anlass eingeladen.
Der scheidende DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck sprach im Zusammenhang mit den Integrationsbemühungen von «einer ganzen Menge Arbeit, die in der Vergangenheit nicht geleistet wurde». Er honorierte das Engagement Kleins, an den Themen mittlerweile zu arbeiten. Die Bemühungen seien aber erst dann von Erfolg gekrönt, wenn für die Kunden ein Nutzen entstünde. Dann sei es gleichgültig, ob 57 oder 90 oder 100 Prozent umgesetzt sei, sagte Lenck. Denn bei den Anwenderfirmen seien die Ressourcen in der Corona-Krise noch begrenzter als zuvor. Projekte müssten mit geringeren finanziellen Mitteln und schneller als zuvor zum Erfolg führen, so der DSAG-Vertreter.
Bei den Projekten habe SAP seinen Kunden in den Krisenzeiten besonders unterstützt, führte Klein an der Medienkonferenz aus. Der Hersteller habe etwa Zahlungsziele verlängert und zusätzliche Ressourcen aufgeboten. So konnten im ersten Halbjahr rund 17'000 Go-lives realisiert werden, berichtete Klein.
Zukünftig will SAP auch jenseits der vier zentrale Prozesse – den Einkauf (Source-to-Pay), den Verkauf (Lead-to-Cash), die Lieferkette (Design-to-Operate) und das Personal (Recruit-to-Retire) – mehr Integration bieten. «Die digitale Transformation funktioniert nicht mit zehn verschiedenen Plattformen, zehn verschiedenen Datenmodellen und zehn unterschiedlichen Ansichten auf den Kunden», wusste Klein. Und auch die «Transformation in die Cloud ist noch keine Business-Transformation». Daher wolle SAP mit weitgehender Integration sowohl die neuen Cloud-Plattformen als auch bestehende On-Premises-Applikationen abdecken. In die entsprechenden Entwicklungsprojekte will der Anbieter nach den Worten Kleins frühzeitig auch Kunden involvieren und so spezifische Bedürfnisse besser adressieren.
Die DSAG soll ebenfalls beteiligt und gehört werden, so der CEO. Der Vorstandsvorsitzende Lenck allerdings nicht mehr so viel wie bis anhin. Denn Lenck verabschiedete sich an der «DSAGLive» aus seinem Amt. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt.