Neue Jobs im Zeichen der Digitalisierung

Chief Disruption Manager & Data Scientist

Digitalkompetenz
Quelle: Bitkom
In vielen Unternehmen gibt es statt eines Chief Digital Officers einen Chief Disruption Manager. Mitunter sieht man den Chief Digital Officer und den Disruption Manager auch in Personalunion als sogenannten Chief Disruption & Digital Officer (CDDO). Was aber ist der Unterschied zwischen dem Digital Officer und dem Disrup­tion
Manager?
Disruptiv bedeutet so viel wie „zerbrechend“, „zerreissend“, Disruption heisst „Erschütterung“ oder auch „Störung“. Im Zusammenhang mit der digitalen Transformation bedeuten diese Begriffe, dass eine neue Idee, eine neue Technologie auf einen Schlag alles weitreichend verändert.
Ein Chief Disruption Manager macht also eigentlich nichts anderes als der CDO: die digitale Transformation eines Unternehmens vorantreiben und es für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters rüsten. Disruption ist jedoch offenbar derzeit einfach das schickere Wort: Laut der „Frankfurter Allgemeinen“ war Disruption das Wirtschaftswort des Jahres 2015 unter Deutschlands Geschäftsleuten. Neu ist die Verwendung des Begriffs übrigens nicht: Bereits vor rund 20 Jahren schrieb der Harvard-Professor Clayton Christensen über „disruptive“ Technologien.

Data Scientist

Die beiden Wörter „Big Data“ geistern ebenfalls schon seit ein paar Jahren durch die IT-Welt. Und inzwischen fangen auch immer mehr deutsche Unternehmen etwas damit an: Sie treffen wichtige Geschäftsentscheidungen auf der Basis von Datenanalysen, etwa der detaillierten Auswertung von Kunden- oder Wirtschaftsdaten.
Inwieweit setzt Ihr Unternehmen bereits Big-Data-Lösungen ein? Gut ein Drittel der deutschen Unternehmen betreibt bereits Datenanalyse.
Quelle: KPMG
Laut dem IT-Branchenverband Bitkom ist Big Data vor allem im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Automobilbranche populär, während öffent­liche Verwaltungen dem Datensammeln und -auswerten noch eher skeptisch gegenüberstehen. Eine Studie der Unternehmensberater von KPMG ergab, dass hierzulande ein gutes Drittel der Unternehmen auf Big-Data-Analysen setzt.
Die Unternehmen haben also verstanden, dass das Auswerten von Daten für den wirtschaftlichen Erfolg zunehmend von Bedeutung ist und es sich dabei um eine Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung handelt. Doch in vielen Firmen fehlen Mitarbeiter, die bei den riesigen Datenmengen den Überblick behalten und die relevanten Daten richtig aufbereiten können. Diese Lücke schliesst der Data Scientist. Er steuert die Datenprojekte und nutzt die Analyse-Ergebnisse, um den Unternehmenserfolg zu sichern und zu steigern.
Dazu findet der Data Scientist im erstem Schritt heraus, wo überall im Unternehmen wichtige Daten anfallen. Diese Daten trägt er zusammen und verarbeitet sie mit Hilfe diverser Analyse-Tools. Was sich einfach anhört, ist eine komplexe Angelegenheit. So benötigt ein Data Scientist ein hohes Mass an Fachwissen in den Bereichen Informatik und Mathematik, zum Beispiel zum Programmieren der Datenabfragen, um
an die interessanten Informationen heranzukommen. Hinzu kommen idealerweise fundierte Kenntnisse über die Produkte und Dienste, die das Unternehmen vertreibt. Und auch über die rechtlichen Grundlagen des Datenschutzes muss ein Data Scientist Bescheid wissen.
Je nach Unternehmensgrösse sorgt der Data Scientist nicht nur dafür, die wichtigen Daten heran­zuschaffen und aufzubereiten, sondern er entwickelt aus den gewonnenen Daten auch selbst neue Geschäftsmodelle und Businesskonzepte für das Unternehmen.
Wie neu der Beruf des Data Scientists ist, zeigt eine Studie des Software-Herstellers SAS: 62 Prozent der Data Scientists in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben nur bis zu drei Jahre Berufserfahrung.
Ein Ausbildungsberuf ist Data Scientist nicht. Vielmehr bieten zahlreiche Organisationen, zum Beispiel die Fraunhofer Academy oder die Bitkom Akademie, entsprechende Weiterbildungen für IT-Profis an. Dort werden unter anderem Analysetechniken und Statistikmethoden gelehrt.




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