Neue Jobs im Zeichen der Digitalisierung
Chief Digital Officer (CDO)
Über keine neue Jobbezeichnung wird derzeit so viel berichtet – und auch diskutiert – wie über den Chief Digital Officer. Doch was genau macht ein CDO? Kurz gesagt: Der CDO ist für die gesamte digitale Wertschöpfungskette eines Unternehmens zuständig und weist quasi als Bauleiter den Weg in die digitale Zukunft. Er erarbeitet eine Strategie zur Digitalisierung und gewährleistet deren Umsetzung. Dazu gehö-ren unter anderem neue Geschäftsmodelle, Produkte und Services, aber auch das Hinterfragen vorhandener Geschäftsmodelle.
Konkret geht es darum, wie sich durch die Digitalisierung beispielsweise interne Prozesse optimieren lassen, wie sich das Marketing in Zeiten von sozialen Netzwerken ändert oder welche digitalen Produkte sich neu einführen lassen. Hinzu kommt das grosse Thema Big Data – welche Daten sind im Unternehmen verfügbar und wie lassen sich diese optimal auswerten und nutzen. Um entsprechend handlungsfähig zu sein, hat der CDO einen Sitz im Vorstand.
Der Chief Digital Officer ist also eine Art IT-Manager. Er braucht allerdings nicht unbedingt einen IT-Hintergrund mitzubringen, sondern kann auch über einen kaufmännischen Background verfügen. Denn für die abteilungsübergreifende Querschnittsaufgabe ist vor allem auch betriebswirtschaftliches Wissen und Denken gefragt. Für die technische Umsetzung ist dann der Chief Information Officer (CIO) zuständig, der mit dem CDO idealerweise Hand in Hand zusammenarbeitet.
Quelle: Bitkom
Solche Grabenkämpfe sind nicht unbedingt selten: Einer Untersuchung der Digitalagentur Etventure mit Unterstützung der Marktforscher von GfK ergab, dass in deutschen Grossunternehmen mit 65 Prozent das mit Abstand meist genannte Problem bei der Umsetzung der Digitalisierung die Verteidigung bestehender Strukturen ist.
Derzeit ist der Chief Digital Officer übrigens noch ein ziemlicher Exot: Laut Bitkom gibt es lediglich in zwei Prozent der deutschen Unternehmen einen CDO – allerdings mit stark steigender Tendenz.