IPO
04.03.2019, 15:39 Uhr
Lyft will trotz roter Zahlen an die Börse
Die Pläne für einen Börsengang des US-Fahrdienstvermittlers Lyft werden konkreter. Trotz tiefroter Zahlen gehen Insider von einer möglichen Gesamtbewertung von 18 bis 30 Milliarden US-Dollar aus.
Der US-Fahrdienstvermittler und Uber-Konkurrent Lyft steuert auf seinen Börsengang mit rasantem Wachstum, aber auch mit hohen Verlusten zu. Das Unternehmen, das bisher nur in Nordamerika aktiv ist, verdoppelte seinen Umsatz im vergangenen Jahr zwar auf 2,16 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro), wie aus dem am Wochenende öffentlich gemachten Börsenprospekt des Fahrdienstvermittlers hervorgeht. Aber zugleich stieg auch der Verlust binnen eines Jahres von 688 Millionen auf 911 Millionen US-Dollar. Die Firma liefert sich in den USA in einen Preiskampf mit Uber.
Der veröffentlichte Börsenprospekt enthält noch keine Angaben dazu, wie viel Geld Lyft bei der Aktienplatzierung heben will und welche Gesamtbewertung dabei angestrebt wird. Nach Informationen des Silicon-Valley-Branchendienstes "The Information" strebt Lyft einen Erlös von ein bis drei Milliarden US-Dollar bei einer Gesamtbewertung zwischen 20 und 25 Milliarden US-Dollar an.
Wettrennen mit Uber
Das kalifornische Unternehmen liefert sich beim Börsengang eine Art Wettrennen mit Uber. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte im Oktober unter Berufung auf Insider von einer möglichen Gesamtbewertung von 18 bis 30 Milliarden US-Dollar berichtet. Zum Vergleich: Bei Ubers Börsengang, dessen Vorbereitungen ebenfalls auf Hochtouren laufen, wurde auf eine Bewertung von bis zu 120 Milliarden US-Dollar spekuliert.
Lyft hatte im Schlussquartal vergangenen Jahres 18,6 Millionen aktive Nutzer, die 178,4 Millionen Fahrten absolvierten. Die Firma ist auch im US-Markt kleiner als Uber, will aber mit dem Versprechen eines nachhaltigeren Wirtschaftens zusätzlich bei Investoren punkten.
Zu den frühen Geldgebern, die vom Börsengang mit deutlichen Wertsteigerungen ihrer Einsätze profitieren dürften, gehören der japanische Online-Händler Rakuten, der Google-Mutterkonzern Alphabet und der Autokonzern General Motors. Die beiden Gründer Logan Green (35) und John Zimmer (34) wollen sich auch nach dem Börsengang die Kontrolle mit speziellen Aktien sichern, die jeweils 20 Stimmrechte haben, während es bei anderen Investoren nur eine Stimme pro Anteilsschein ist.