Gartner Magic Quadrant 16.10.2016, 22:44 Uhr

Wer liefert die beste Infrastruktur?

Beim Erwerb von Infrastruktur müssen CIOs nicht nur an heute, sondern auch an morgen denken. Gartner hat nun 19 Anbieter auf den Prüfstand gestellt, darunter HPE, EMC, Dell, Cisco, NetApp, Oracle und Huawei.
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Gartner testet 19 Anbieter hyperkonvergenter Lösungen: HPE, EMC und Nutanix bilden das Spitzentrio
Quelle: Gartner
Hyperkonvergente Systeme schmieden aus Server, Storage und Networking eine Infrastruktur-Einheit und setzen eine Management-Konsole darauf. Die Lösungen seien sehr beliebt, aber Hyperkonvergenz allein reiche nicht mehr, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, sagt Gartner.
Das Analystenhaus hat unter dieser Perspektive 19 Anbieter auf den Prüfstand gestellt. Das Spitzentrio besteht aus HPE, EMC und Nutanix. Ausserdem haben sich Oracle, Cisco, Netapp und SimpliVity im Leaders-Quadranten positioniert.

HPE: Wir haben Hyperkonvergenz erfunden

"Wir nehmen für uns in Anspruch, die hyperkonvergente Infrastruktur erfunden zu haben", sagte HPE-Schweiz-Chef Marcel Borgo. An HPE lobt Gartner insbesondere die Breite und die Integrationsfähigkeit des Lösungsportfolios. HPE offeriert konvergente Systeme für die Private und die Public Cloud an, inklusive Pay-per-Use-Optionen. Das macht noch lange nicht jeder Anbieter. Die Analysten sparen aber auch nicht mit Kritik: "Die Lösungen von HPE machen - trotz REST-APIs und Industriestandards - den Eindruck einer proprietären Technologie, und das in Zeiten, in denen Kunden zunehmend vor Lock-in- und Non-Open-Source-Lösungen zurückschrecken".

EMC: in Zukunft mit Dell-Server-Nodes

EMCs konvergente VBlock-Technologie werde von Kunden und der Konkurrenz als der "Industrie-Standard" für Blade- und SAN-Lösungen angesehen, bemerkt Gartner. Das Lösungsportfolio sei kompakt, aber trotzdem umfassend genug, um den Grossteil der anfallenden Workloads zu bedienen. 
EMC brachte sein hyperkonvergentes VxRail im Februar dieses Jahres auf den Markt. Die Lösung besteht aus Server-Nodes der taiwanesischen Firma Quanta, aus der Vortualisierungssoftware VMware vSPhere und EMCs virtuellem Netzwerk VSAN. Gartner rechnet damit, dass EMC - jetzt Teil von Dell Technologies - in Zukunft Server-Nodes von Dell verbauen wird. Eine naheliegende Vermutung, allerdings bringt der Dell-EMC-Merger auch Unsicherheit über die zukünftige Produktstrategie in den Markt.

Nutanix: sehr gut, aber (noch) nicht profitabel

Nutanix, gegründet 2009, ist die jüngste Firma des Spitzentrios, bestehend aus HPE, EMC und eben Nutanix. In den Markt der hyperkonvergenten Systeme stieg die Firma 2011 ein, hat viel in die Produkt-Entwicklung investiert und dadurch seine Abverkäufe in die Höhe getrieben. Nutanix unterstützt mehrere HyperVisor und ein Desaster Recovery und Backup über mehrere HyperVisor hinweg, die Kunden parallel einsetzen.
Die Analysten von Gartner äussern jedoch Zweifel daran, dass Nutanix seine aggressive Produkt- und Preisstrategie gegen die starke Konkurrenz auch in Zukunft durchhalten könne. "Einige Anwenderunternehmen hätten Vorbehalte, ihre geschäftskritischen Workloads in die Hände eines Anbieters zu geben, der noch nicht die Schwelle zur Profitabilität überschritten hat", heisst es diplomatisch, aber unmissverständlich in der Gartner Studie.

SimpliVity und NetApp

Genauso alt wie Nutanix ist die 2009 gegründete SimpliVity. Auch SimpliVity hat ein starkes Wachstum hingelegt, seinen Jahresumsatz verdoppelt und hat seit 2013 6000 Systeme weltweit ausgeliefert. Der Anbieter hat seine "OmniStack Data Virtualization Platform" von Grund auf für die "Always on"-Welt neu entwickelt, inklusive globaler - also nicht nur auf die eigenen vier Wände beschränkter - Optimierungs- und Kosteneffizienzstrategien wie Kompression und Deduplizierung.

SimpliVity: Defizite bei All-Flash

Aber auch SimpliVity bläst der Wind schärfer ins Gesicht. Etablierte und innovative, neue Anbieter drängen auf den lukrativen Markt der hyperkonvergenten Systeme. SimpliVity hinke zudem bei der Integration von All-Flash-Technologie hinterher, konstatieren die Gartner-Analysten.

NetApp abhängig von Cisco

NetApp hat seine hochskalierbare Referenzarchitektur FlexPos seit 2010 etwa 20'000 Mal verkauft. FlexPod kombiniert NetApps eigene Speicherplattform FAS mit Ciscos Netzwerktechnologie und UCS. Ausserdem unterstützt das System mehrere HyperVisor, unverzichtbare Software-Bausteine hyperkonvergenter Systeme, darunter VMware, Micsoroft Hyper-V, Citrix Xen und den Open-Source-HyperVisor KVM.
FlexPod sei eine reife Lösung mit einer grossen Anzahl installierter Systeme. Die Abverkäufe profitieren von den noch relativ jungen All-Flash-FAS-Arrays des Anbieters und von der Akquise der Flash-Spezialistin SolidFire. Allerdings, so geben die Analysten zu bedenken, sei NetApps FlexPod-Plattform in grossem Masse abhängig von der Partnerschaft mit Cisco.
(Die komplette Gartner-Studie "Magic Quadrant for Integrated Systems" mit den Stärken und Schwächen aller 19 Anbietern können Sie hier herunterladen. Sie müssen allerdings ihre Mail-Adresse hinterlegen.)



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