Trotz Fachkräftemangel 23.07.2019, 17:42 Uhr

IT-KMUs schaffen 20.000 neue Jobs

Der Fachkräftemangel macht den IT-Unternehmen weiterhin zu schaffen. Dennoch haben KMUs aus diesem Sektor insgesamt 20.000 neue Stellen geschaffen. Laut Bitkom ist der Staat weiterhin in der Pflicht, mehr in die Ausbildung von IT-Experten zu investieren.
(Quelle: ESB Professional / shutterstock.com)
Rund 500.000 Arbeitnehmer sind derzeit in über 11.000 mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Das sind rund 20.000 mehr als im Vorjahr.
Quelle: "IT-Mittelstandsbericht 2019" Bikom
Business-IT: Deutsche IT-Unternehmen aus dem Mittelstand haben im vergangenen Jahr rund 20.000 neue Jobs geschaffen. Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels konnte die Zahl der Beschäftigten so auf 495.000 gesteigert werden. Das geht aus dem  IT-Mittelstandberichts 2019 des Digitalverbandes Bitkom hervor.
Insgesamt beziffert der Bitkom die Anzahl deutscher IT-Unternehmen aus dem Mittelstand auf 11.162. Das entspricht laut dem Verband derzeit etwa 56 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im IT-Sektor in Deutschland.
Der seit Jahren anhaltende Fachkräftemangel macht es diesen Unternehmen aber zunehmend schwer, geeignetes Personal zu finden. Das macht sich laut Dirk Röhrborn, Mittelstandssprecher des Bitkom, auch finanziell bemerkbar: "Jede unbesetzte Stelle wirkt sich negativ auf Wertschöpfung und Innovationskraft der Unternehmen aus."
Dieses Problem zu lösen ist Röhrborns Ansicht nach Aufgabe der Bildungspolitik. „In der Berufs- und Studienorientierung sollte noch viel intensiver für IT-Berufe geworben werden. Zudem müssen wir die duale Berufsausbildung und das duale Studium im IT-Bereich stärken. Auch das Angebot an Informatik-Studiengängen sollte ausgebaut werden, etwa in Kombination mit Ingenieur- und Sozialwissenschaften.“

Aufweichung der Elf-Stunden-Regel

Nicht mehr zeitgemäss sei zudem die Regelung der maximal zulässigen Arbeitszeit pro Tag beziehungsweise die Vorgabe einer mindestens elf Stunden andauernden Pause zwischen den Arbeitstagen. Dank der Digitalisierung sowie anderer Faktoren ist es immer besser möglich, von unterwegs oder zu Hause aus zu arbeiten. Mitarbeiter im Homeoffice würden ihre Arbeitsabläufe aber völlig anders strukturieren als Kollegen, die ins Büro gehen, so Röhrborn weiter. Er schlägt deshalb vor, statt die tägliche Höchstarbeitszeit festzulegen, lieber auf eine wöchentliche Regelung umzustellen.
Ein weiterer Schwachpunkt ist laut Bitkom zudem die mangelnde digitale Infrastruktur in ländlichen Gebieten. Genau dort sei die überwiegende Zahl der mittelständischen IT-Unternehmen nämlich angesiedelt. Selbst die grössten Bemühungen der KMUs, ihre Prozesse digital zu machen, zeigt wenig Wirkung, wenn die vorhandene Verbindung nicht ausreicht.
Entsprechend fordert der Verband, dass Antrags- und Genehmigungsverfahren für den Ausbau der Netze vereinfacht werden müssen. Und dort, wo sich der Ausbau für privatwirtschaftliche Anbieter nicht lohnt, sei der Staat in der Pflicht.
Der vollständige Bericht "Der IT-Mittelstand in Deutschland" steht im PDF-Format auf der Webseite des Bitkom zum kostenlosen Download bereit.



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