In der TK-Branche herrscht "Hire and fire"-Mentalität

25 Prozent der Chefwechsel ungeplant

Eine weitere Besonderheit der TK-Branche: 25 Prozent der Chefwechsel seit 2011 waren ungeplant – die CEOs wurden also entlassen. Auch das ist über alle Industrien hinweg ein Höchstwert. Zum Vergleich: Im Gesundheitssektor oder in der Konsumgüterbranche erfolgte im gleichen Zeitraum nur jeder siebte Abgang unfreiwillig.
Auch eine weitere Zahl aus der Untersuchung reflektiert die Umwälzungen, die die Telekommunikationsbranche derzeit durchläuft. So wurde mehr als ein Drittel aller neuen Vorstandschefs von aussen rekrutiert, während es beispielsweise in der IT-Industrie nur 15 Prozent waren. "Dass viele Telcos auf einen externen CEO setzen, reflektiert die Tatsache, dass die Industriegrenzen zunehmend verschwimmen. Daher sind Impulse von aussen – auch aus anderen Industrien – zunehmend relevant", so Rupp.   
Zu allem Überfluss zahlt sich die "Hire and Fire"-Mentalität der Telcos nicht einmal aus. So haben die Analysten von Strategy& branchenübergreifend errechnet, dass Unternehmen, die ihren CEO plangemäss austauschen, in den zwölf Monaten vor und den zwölf Monaten nach dem Chefwechsel eine mittlere Aktionärsrendite von minus 4,0 Prozent erzielten. Dagegen war der Wert bei ungeplanten CEO-Wechseln deutlich schlechter, nämlich minus 13,5 Prozent.
"Natürlich kann es immer Situationen geben, in denen es geboten ist, den Vorstandschef vorzeitig zu ersetzen. Allerdings sprechen die Kennzahlen dafür, dass die Unternehmen am besten fahren, die klar strukturierte Nachfolgeprozesse aufgesetzt haben", betont Rupp. Leider mangele es daran aber bei vielen Firmen immer noch - auch in Deutschland.




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