Konkurrenz für Oracle & Co
16.05.2019, 06:53 Uhr
Huawei will ins Datenbankgeschäft einsteigen
Laut Medienberichten arbeitet Huawei an einem neuen Cloud-basierten Datenbankangebot, das eine Konkurrenz für IT-Riesen wie Oracle darstellen könnte.
Bereits seit einiger Zeit setzt der chinesische Hardware-Hersteller Huawei auch auf eigene KI-getriebene Lösungen (Künstliche Intelligenz). So versprach das Unternehmen bereits 2017 einen KI-Chip, der Smartphones in wirklich intelligente Geräte verwandeln soll, „um das Nutzererlebnis noch einmal deutlich zu verbessern“. Ende 2018 kündigte dann der aktuelle Huawei-Chairman Eric Xu auf der Huawei Connect in Shanghai ein „Full-Stack, All-Scenario KI-Portfolio“ an, das vom Endgerät, über den Netzwerk-Edge bis in die Cloud reichen soll.
Cloud-gestützte Datenbank aus China
Nun will das Unternehmen laut Medienberichten eine neue Datenbanklösung auf Basis seiner eigenen KI-Entwicklungen präsentieren, die Oracle ins Mark treffen könnte. Nach Informationen des britischen Online-Magazins The Register wird die neue Lösung auf x86- und ARM-Prozessoren laufen und sowohl GPUs (Graphics Processing Units) als auch NPUs (Neural Processing Units) als Hardware-Beschleuniger unterstützen.
Dem Bericht zufolge wird Huawei sein Datenbankangebot als mietbaren Service über die eigene Public-Cloud-Infrastruktur anbieten. Die bisherigen Cloud-Angebote von Huawei sind weltweit verfügbar. Die neuen Datenbankangebote des chinesischen Herstellers sollen aber zunächst auf den chinesischen Markt beschränkt sein. Neben diesem neuen Dienst soll Huawei auch an einem „intelligenten verteilten Storage-Produkt“ arbeiten, über das bislang aber noch keine weiteren Informationen bekannt sind.
Das Unternehmen kämpft seit einiger Zeit mit starkem internationalen Gegenwind. So will die Trump-Administration verhindern, dass Huawei am Aufbau der kommenden 5G-Mobilfunknetzen beteiligt wird. Auch der frühere BND-Präsident (Bundesnachrichtendienst) Gerhard Schindler warnte vor Kurzem vor „Risiken, die mit 5G und einer möglichen Beteiligung von Huawei daran verbunden sind“. Ausserdem sei die Technologie der Chinesen „anderthalb bis zwei Jahre weiter als unsere“. Man sei deswegen „gar nicht in der Lage, zu beurteilen, was da eingebaut wird“.