Deutliches Wachstum 28.05.2020, 06:02 Uhr

Giropay knackt Million-Grenze

Das Online-Überweisungsverfahren Giropay profitiert von der wachsenden Zahl an Online-Bestellungen durch den Corona-Shutdown.
(Quelle: shutterstock.com/Ksw Photographer)
Die wochenlange Schliessung der stationären Geschäfte hat dem Online-Handel – zumindest in Teilbereichen – ein deutliches Wachstum beschert. Neben Lebensmitteln, Hygieneprodukten, Medikamenten, Mode und Kosmetik kauften die Bundesbürger nach Angaben des Statistischen Bundesamts vermehrt Produkte aus den Kategorien Elektronik, Haus und Garten sowie Spielzeug und Bücher online. Dementsprechend stieg die Zahl der Online-Transaktionen gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich.
 
Von dieser Entwicklung profitieren auch Vertreter der Payment-Branche: Das Online-Überweisungsverfahren Giropay hat im April 2020 nach eigenen Angaben erstmalig die Grenze von mehr als einer Million Transaktionen pro Monat geknackt. Gegenüber April 2019 ist dies eine Steigerung von 71 Prozent. Die Nutzer bezahlten im April 2020 Waren im Wert von rund 92 Millionen Euro mittels Giropay – ein Plus von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der durchschnittliche Warenkorbwert lag bei 89 Euro.
 
Giropay führt dieses Wachstum bei den Transaktionen vor allem auf einem Nachfrageanstieg bei Lieferdiensten, Lebensmitteln, Drogerien und Apotheken zurück. Daneben verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Zuwachs bei Produkten und Dienstleistungen, die der Freizeitbeschäftigung dienen – von Elektronikartikel über Telekommunikation, Computer und Spiele bis hin zu Software. Auch die Kommunen reagieren Giropay zufolge mit stärkerer Nachfrage auf die Schliessung vieler Ämter: Viel von ihnen wollen den Auf- und Ausbau von Bürger-Service-Portalen forcieren und interessieren sich für Giropay als Bezahlverfahren. 
Giropay wurde 2005 von der Postbank, der Sparkassen-Finanzgruppe und der genossenschaftlichen Finanzgruppe gegründet und arbeitet mit mehr als 1.500 teilnehmenden Banken und Sparkassen vertraglich zusammen. Direkter Wettbewerber ist die Sofort GmbH mit ihrem Online-Überweisungsverfahren Sofortüberweisung, die seit 2014 zum Zahlungsdienstleister Klarna gehört. 
Online-Überweisungsverfahren haben sich im Payment-Markt etabliert und haben eine treue  - allerdings auch überschaubare Nutzerschaft. Für Giropay könnte dies bedeuten, dass eine Verschmelzung mit Paydirekt, dem zweiten Bezahlverfahren der deutschen Kreditwirtschaft Realität wird. 



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