Sammelklage eingereicht
22.01.2019, 15:32 Uhr
Frauen wurden bei Oracle angeblich systematisch unterbezahlt
Über 4200 Frauen klagen in Kalifornien gemeinsam gegen Oracle. Der Softwareriese soll seinen Mitarbeiterinnen jährlich 13'000 Dollar weniger bezahlt haben, als männlichen Angestellten in vergleichbaren Positionen.
Die Oracle-Firmenzentrale im kalifornischen Redwood Shores
(Quelle: Tim Dobbelaere from Ieper, Belgium, Oracle Databases, CC BY-SA 2.0)
Mehr als 4200 Frauen haben sich in Kalifornien an einer Sammelklage gegen Oracle beteiligt. Sie werfen dem Softwarekonzern Diskriminierung vor. Und zwar sollen Mitarbeiterinnen in der Firma angeblich systematisch unterbezahlt worden sein, schreibt der britische «Guardian». Bei den Klägerinnen handelt es sich um aktuelle sowie ehemalige Mitarbeiterinnen des in Redwood Shores ansässigen IT-Konzerns. Frauen, die sich an der Klage beteiligen, sind respektive waren laut dem Bericht in den Bereichen Produktentwicklung, IT sowie im Support tätig.
Wie in der Klageschrift dargelegt wird, verdienten Frauen bei Oracle jährlich im Schnitt 13'000 Dollar weniger als Männer, die vergleichbare Jobs ausübten. Eine eingehende Analyse von Lohndaten habe dabei Unterschiede mit einem «ausserordentlich hohen Mass an statistischer Signifikanz» ergeben. Der Analyse zufolge fiel das reine Jahresgehalt von Oracle-Mitarbeiterinnen 3,8 Prozent tiefer aus als jenes der männlichen Angestellten. Die Boni der Frauen lagen um 13,2 Prozent tiefer, an Aktien erhielten sie gar 33,1 Prozent weniger, wie der «Guardian» weiter schreibt.
Gemäss der Klage gab es für die Unterschiede in puncto Lohn keine «stichhaltigen beruflichen Gründe». Diese existierten auch für Frauen und Männer mit identischen Jobs, gleich langem Anstellungsverhältnis sowie gleicher Leistung und Berufserfahrung. «Was die Ungleichheit erklärt, ist, eine Frau zu sein. Das ist nicht richtig und das ist nicht legal. Es ist Zeit für Oracle, sich zu ändern», wird der Anwalt Jim Finberg – er vertritt die Klägerinnen vor Gericht – im Bericht zitiert. Finberg reichte bereits eine ähnliche Klage gegen Google ein.