Weltwirtschaftsforum
20.01.2016, 06:49 Uhr
Digitalisierung kostet 5 Millionen Arbeitsplätze
Durch die Digitalisierung sollen in den nächsten fünf Jahren fünf Millionen Jobs wegfallen. Das besagt eine noch unveröffentlichte Untersuchung des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Digitalisierung und Automatisierung schreiten immer weiter voran. Und Roboter dringen immer weiter in die Arbeitswelt vor. Das soll die Industrieländer bis 2021 fünf Millionen Arbeitsplätze kosten, prognostiziert das Weltwirtschaftsforum in Davos in einer noch unveröffentlichten Untersuchung, die der FAZ vorliegt. Grundlage der Studie ist eine Umfrage unter Top-Managern der 350 grössten Konzerne der Welt.
Besonders Deutschland ist laut der Studie betroffen. Insgesamt prophezeit das Weltwirtschaftsforum einen Wegfall von sieben Millionen Arbeitsplätzen. Durch den erhöhten Bedarf an IT-Fachkräften werden aber nur zwei Millionen neue Jobs geschaffen.
Frauen stärker betroffen als Männer
Hauptsächlich betroffen sind offenbar aber nicht Stellen in Fabriken, sondern in Büros und in der Verwaltung. Das dunkelste Bild zeichnet das Weltwirtschaftsforum für die Mittelschicht. Angestellte im Gesundheitsbereich, in der Energie- und in der Finanzwirtschaft. Für Frauen sieht es dabei noch schlechter aus. Das führen die Forscher auf die unterschiedlichen Ausbildungswege zurück. In den Naturwissenschaften und der Informatik ist der Frauenanteil immer noch geringer.
Die Studie aus Davos ist nicht die einzige, die ein solch düsteres Bild durch die Digitalisierung zeichnet. Auch eine Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus dem Jahr 2014 prophezeit eine Massenarbeitslosigkeit durch Digitalisierung.
Allerdings gibt es auch Kritiker dieser Theorien. Ein massiver Wegfall von Jobs sei schon immer prognostiziert worden, wenn sich die technischen Möglichkeiten drastisch ändern. Die Befürchtungen seien aber bislang nie eingetreten.