Blaupause für die Firmen-Datenstrategie
Eine Blaupause für Datenstrategien
Um Firmen auf dem Weg zur eigenen Datenstrategie behilflich sein zu können, haben die Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Lausanne eine Art Blaupause oder Template entworfen. Dieses «Canvas» orientiert sich an bereits bestehenden Templates wie etwa dem «Business Model Canvas» von Alexander Osterwalder von der HEC Lausanne. Sinn und Zweck ist es dabei, das komplexe Vorhaben in verständliche Elemente herunterzubrechen, verschiedene Perspektiven unter einen Hut zu bringen und Diskussionen und Ideenvorschläge in strukturierte Bahnen zu lenken. Entwickelt wurde so das «CDQ Data Strategy Canvas». Dieses definiert Elemente wie den Aufhänger für die Datenstrategie, die Vision, die Mission aber auch den Umfang des Vorhabens sowie den Mehrwert für das Unternehmen. Wichtiges Element ist es sodann, im Rahmen der Datenstrategie gewisse datenbezogene sowie unterstützende organisatorische und technische Fähigkeiten in der Firma aufzubauen.
«Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass ein gewisses Umdenken im Umgang mit Daten vorangetrieben wird», meint Legner und spricht dabei von dem im Canvas postulierten «Code of Conduct», der in einem Unternehmen in Bezug auf die Datenhandhabung und die Information nach innen wie aussen hierüber etabliert werden sollte. Schliesslich ist die Definition einer Roadmap ratsam, in der dargelegt wird, wie die Datenstrategie auf einer Zeitachse umgesetzt werden soll.
Bergsteigen als Metapher
Um ihre theoretischen Ausführungen zu untermauern, brachte Legner eine Reihe von Beispielfirmen aufs Tapez, die Datenstrategien anschaulich entwickelt haben. In diesem Zusammenhang kann das Exempel der Deutschen Telekom hervorgehoben werden. Der Fernmelderiese verwendete die Metapher des Bergsteigens, um seine Datenstrategie zu veranschaulichen. Der Gipfel symbolisierte dabei das Ziel, ein datengetriebenes Unternehmen zu werden. Um dieses zu erreichen, braucht es Zusammenarbeit in einer Seilschaft, die Expertise eines Bergführers, aber auch konkrete Tools wie Wegweiser und Kartenmaterial, um den Weg zum Ziel zu findnen. Konkret wurde bei der Deutschen Telekom ein «Chief Data Office» eingerichtet, das sozusagen als Bergsteigerbüro das Gipfelsturm-Unterfangen plante, koordinierte und erste Etappen unter die Füsse nahm.