RTL-Aufklärungskampagne 18.01.2016, 12:55 Uhr

Anti-Adblocker: "Dschungelcamp"-Inhalte in schlechterer Qualität

Nicht nur Axel Springer oder G + J gehen proaktiv gegen Adblocker-Nutzer vor: RTL nutzt den Hype um das "Dschungelcamp", um eine Aufklärungskampagne zum Thema Adblocking bei Online-Werbung zu starten.
RTL startet eine Aufklärungskampagne im Umfeld von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!"

(Quelle: RTL.de)
Wenn es um Adblocker geht, ziehen Medienhäuser, Vermarkter und Werbungtreibende schon länger an einem Strang. Alle grossen deutschen Publisher klagen beispielweise längst vor Gericht gegen den grössten bekannten Anbieter in Deutschland, Eyeo. Daneben setzen die Medienmacher auf ganz unterschiedliche Wege, um ihren Nutzern deutlich zu machen: "Wer Adblocker nutzt, gefährdet unser Geschäftsmodell und muss daher mit eingeschränktem Content rechnen". Auch RTL Deutschland startet nun eine Aufklärungskampagne zum Thema Adblocking bei Online-Werbung.

Appell statt Sperre

Zu Nutze macht sich die Mediengruppe dabei den Hype um das aktuelle "Dschungelcamp", den Start von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!". Motto der Aufklärungskampagne ist "Appell statt Sperre", umgesetzt wird die Aktion von IP Deutschland und RTL interactive, beides Unternehmen der Mediengruppe RTL, auf den Portalen RTLNow.de, RTL.de, Clipfish.de und VIP.de.
Beim Aufruf der Dschungel-Videos auf einer der Seiten kommt das sogenannte Content Downscaling zum Einsatz. Nutzer, die Adblocker aktiviert haben, sehen die Clips in verringerter Grösse - und das bei jeder Playergrösse. Eine Info weist den Nutzer darauf hin, dass erst bei Deaktivierung des Werbeunterdrückers das Video in Originalgrösse ausgespielt wird. Ein Klick auf den Hinweis führt den User auf eine Unterseite, die weitere Informationen darüber enthält, warum RTL so vorgeht und wie der Adblocker deaktiviert werden kann.

"Kein Ausschluss, sondern Sensibilisierung"

Wie Paul Mudter, Geschäftsleiter Operations bei IP Deutschland erklärt, ist es das Ziel der Kampagne, Adblock-Nutzer nicht auszuschliessen, sondern zu sensibilisieren. "Dafür ist unserer Meinung nach der Weg des Content Downscaling genau der richtige", so Mudter.
 
Die Mediengruppe RTL hat bereits einige Massnahmen ergriffen, um die Adblocker-Community aufzuklären und "deren Motivation zu verstehen". Seit 2014 wurde beispielsweise die Werbung auf RTL.de, RTLNext.de, VIP.de oder VOX.de drastisch reduziert, was laut RTL zu einem ausgewogeneren Verhältnis von Inhalt und Werbung sorgt. Die Seiten würden den Usern besser gefallen und die Werbung grössere Akzeptanz finden.
Bild.de hingegen geht seit Oktober vergangenen Jahres auf radikaleren Wegen: Nutzer von Werbeunterdrückern bekommen keine Inhalte mehr auf Bild.de zu sehen. Es sei denn, sie schliessen ein monatliches Abonnement ab. Ähnliches versucht Gruner + Jahr auf Geo.de. Nutzer können entweder den Blocker ausschalten oder wahlweise einen Tagespass für 99 Cent oder einen Wochenpass für 4,99 Euro kaufen.



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