Kritik an Kryptowährung 19.12.2017, 15:46 Uhr

Bundesbank-Chef warnt vor Bitcoin: "Man kann Geld damit verlieren"

Bitcoins sind derzeit in aller Munde und haben viele Fans. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann indes verschärft seine Kritik an der Kryptowährung und warnt vor Irreführung.
(Quelle: shutterstock.com/Mopic)
Der deutsche Bundesbank-Präsident Jens Weidmann verschärft seine Kritik am Bitcoin. "Es ist spekulativ, man kann Geld damit verlieren", sagte Weidmann vor Journalisten in Frankfurt. Bitcoin als "Digitalwährung" zu bezeichnen, hält Deutschlands oberster Währungshüter für irreführend: "Ein Zahlungsmittel sollte ja eine Wertstabilität aufweisen. Diese Eigenschaften fehlen dem Bitcoin."
Seit Jahresbeginn ist der Bitcoin, der auf Plattformen im Internet gehandelt wird, massiv im Wert gestiegen: von rund 1.000 US-Dollar auf annähernd 20.000 Dollar. Je höher der Kurs stieg, desto lauter wurden mahnende Stimmen aus Politik und Notenbanken. Weidmann sprach sich jedoch ausdrücklich gegen eine Regulierung aus geldpolitischer Sicht aus. In den vergangenen Tagen hatten Politiker und Ökonomen eine Regulierung von Bitcoin gefordert.
Solange kein Risiko für das Finanzsystem vorliege, sehe er keinen Handlungsbedarf, sagte der Bundesbank-Präsident. "Nur weil Anleger Geld verlieren können, ist das noch kein Grund, einzuschreiten." Es gebe jede Menge andere Möglichkeiten, unvernünftig Geld auszugeben. "Es gibt Menschen, die sich für 400 Millionen Euro ein Bild kaufen." Niemand würde auf die Idee kommen, dies zu verbieten.

"Sicherlich nicht risikoarm"

Weidmann hatte schon vor vier Jahren in einem Interview seine Skepsis geäussert: "Was Anlagen in das Internet-Geld Bitcoin angeht, wäre ich vorsichtig: Wegen der starken Kursschwankungen und der geringen Tiefe und Intransparenz des Marktes sind diese sicherlich nicht risikoarm."
Der Bundesbank-Präsident setzte nun auch hinter die Idee ein Fragezeichen, als Notenbank eigenes digitales Geld herauszugeben: "Digitales Notenbank-Geld ist ja nichts anderes, als ein Konto bei einer Notenbank zu haben." Für Bürger sei das zwar sehr sicher. Spätestens in Krisenzeiten wäre dies allerdings eine Gefahr für die Finanzstabilität, da Kunden ihr Geld dann von den Geschäftsbanken abziehen und zur sicheren Notenbank umziehen würden.




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