WeChat, Line und iMessage

WeChat ist das perfekte Beispiel einer App, die für die Verbraucher von grossem Nutzen ist. Auf der einen Seite ermöglicht sie die grundlegenden Features für die Interaktion (klassisches Telefonieren, Videoanrufe, Nachrichten versenden, Posts erstellen oder News teilen und lesen) und auf der anderen Seite schafft sie es, im Alltag unverzichtbar zu werden (Bezahlen im Geschäft und im Internet, Überweisungen tätigen, ein Taxi oder einen Flug buchen uvm.).

Anders als zum Beispiel bei WhatsApp müssen Unternehmen hier einen offiziellen Account anlegen. Anschliessend können sie in der App eine Micro-Site mit Inhalten erstellen und den Verbrauchern innerhalb der App ihre Leistungen anbieten (Kundenservice, Kundensupport usw.). Aktuell befinden sich 90 Prozent der Nutzer in China. Wichtig zu wissen: Wenn man als Unternehmen die chinesischen Verbraucher ansprechen möchte, wird es erforderlich sein, dass die Marke in China eingetragen ist. Soll das Kundenengagement in der japanischen, thailändischen und indonesischen Zielgruppe gesteigert werden, ist die App Line die richtige Wahl. Ein besonderes Feature dieses Messengers sind die Gratis-Sticker, die in den Markenfarben verfügbar sind und den Kunden beim Kauf eines Produktes geschenkt werden können.

Es ist die wichtigste Ankündigung der Konferenz für Apple-Entwickler WWDC 2017: Apple steigt mit Business Chat, seinem eigenen Messaging-Kanal für die Kundenpflege und den Vertrieb der Marken ins Conversational Marketing hinein.

Die Stärke dieser neuen Funktion von Apple besteht darin, dass sie Marken allgegenwärtig macht: Unterhaltungen werden sich aus dem Browser Safari, der Kartenanwendung von Apple, dem Suchdienst Spotlight oder dem Sprachassistenten Siri starten lassen und die Verbraucher können von allen mobilen Apple-Geräten (iPhone, iPad oder Apple Watch) oder über das Öffnen eines Links auf die Funktion zugreifen.

Hinzu kommt, dass sie direkt in iMessage sicher über Apple Pay bezahlen können. Die Leistung, die Business Chat bietet, wird sich ganz um das Konversationserlebnis drehen. Es ist der Kunde, der die Unterhaltung beginnt und der entscheidet, ob die Nachrichten der Marke relevant für ihn sind. Es handelt sich also nicht um einen Direktmarketingkanal, sondern vielmehr um ein Konversationserlebnis mit vielfältigen Interaktionen und Inhalten, das dazu dienen soll, die Verbraucher zum richtigen Produkt oder zur richtigen Dienstleistung zu führen.