Weltweite Partnerschaft
19.07.2014, 14:09 Uhr
Erzfeinde Apple und IBM finden zusammen
Was sich neckt, das liebt sich : Die ehemals erbitterten Konkurrenten Apple und IBM haben eine weltweite Partnerschaft angekündigt. Im Fokus steht dabei, das Business-Segment für iOS zu erschliessen.
Zwar haben iPhones und iPads längst in Unternehmen Einzug gehalten, doch Apple ist dies offensichtlich nicht genug – nun will der Hersteller seine Präsenz im Enterprise-Markt deutlich ausbauen. Grundlage hierfür ist eine Partnerschaft mit IBM.
Unter anderem wollen die beiden Konzerne mehr als 100 neue Apps für iPhone und iPad zum Management von Geschäftsprozessen entwickeln. Unter dem Stichwort „IBM MobileFirst für iOS“ wird IBM darüber hinaus speziell auf Apple-Geräte angepasste Cloud-Dienste anbieten, und Kunden auch bei der Einrichtung und dem Management der Geräte unterstützen. Im Rahmen der Kooperation wird IBM natürlich auch iPhones und iPads verkaufen.
Apple wiederum wird seinen Support-Dienst Apple Care ausweiten um dort auf die Bedürfnisse von Unternehmen stärker einzugehen. Startschuss für die neuen Services soll noch in diesem Herbst sein, wenn das neue Betriebssystem iOS 8 verfügbar ist.
Für die beiden Unternehmen kann die Kooperation richtungsweisend sein – Apple wird damit seine Hardware-Abverkäufe noch einmal steigern können, IBM wiederum kann neue Impulse gut gebrauchen, schliesslich verzeichnete das Unternehmen zuletzt eher stagnierende Umsätze.
Allerdings wird die Partnerschaft auch mit einem gewissen Augenzwinkern aufgenommen, schliesslich herrschte zwischen den beiden Unternehmen nicht immer Harmonie. In den 70er-Jahren herrschte noch ein erbitterter Wettbewerb, damals hatte Apple angefangen, Computer zu produzieren und IBM war damals noch in der PC-Industrie ein Big Player. Einen Höhepunkt hatte der Zwist im Jahr 1984. Damals liess sich der junge Apple-Gründer Steve Jobs für einen Werbespot mit gestrecktem Mittelfinger unter einem IBM-Logo fotografieren.
Inzwischen herrscht aber offenbar wieder Frieden, und beide Unternehmen betonten, es gebe keine Überschneidungen mehr. Schliesslich gab IBM seine PC-Sparte vor rund einem Jahrzehnt an Lenovo ab; und Apple verkauft zwar seine Computer an Firmen, entwickelt aber selbst keine Unternehmenssoftware.