Testbericht Windows 10 Creators Update
Speicheroptimierung und Edge-Features
Interessant ist auch ein neues Feature, das die Freigabe von mehr Speicherplatz erlaubt. Die Funktion ergibt aber höchstens Sinn, wenn man ein Notebook mit einem kleinen SSD-Laufwerk betreibt. Windows 10 gibt dabei nicht automatisch mehr Speicherplatz frei, sondern verschiebt lediglich nicht mehr benötigte, temporäre Dateien in den Papierkorb. Schaltet man die Funktion ein, werden auch Dateien gelöscht, die sich schon länger als 30 Tage im Papierkorb befunden haben. Zur Aktivierung der Funktion gelangen Nutzer über den Menüpfad "Einstellungen/System/Speicher". Dort befindet sich der Schieberegler zur Speicheroptimierung.
Das kann jetzt der Edge-Browser
Dem Edge-Browser hat Microsoft eine Reihe neuer Funktionen spendiert. Besonders praktisch ist das Speichern des Tab-Verlaufs. Hat man mehrere Tabs geöffnet, kann man diese nun über einen simplen Klick auf ein Symbol (links von der Browser-Leiste) abspeichern. Detailfunktion: Man kann die Tabs sogar Freunden über eine Teilen-Funktion per E-Mail übermitteln.
Das Beste an der Tab-Speicherung: Schliesst man den Browser und öffnet diesen zu einem späteren Zeitpunkt wieder, lässt sich die ganze Browser-Sitzung wieder über ein Symbol (links neben den Tabs) wiederherstellen.
Sonstige Neuerungen
Neu ist auch der überarbeitete Nachtmodus, der mit seinem Blaulichtfilter die Augen der Nutzer in der Nacht schonen soll. Man findet den Blaulichtfilter jetzt direkt im Suchfeld der Einstellungen (über die Windows+I-Taste) oder über das Cortana-Suchfeld. Man kann wahlweise eine Uhrzeit festlegen, damit der Filter automatisch bei Sonnenuntergang aktiv wird oder die Option auch jederzeit hervorbringen und die Farbtemperatur anpassen.
Das Creators Update bringt auch eine manuelle 4K-Skalierungsfunktion für einzelne Programme mit, die teilweise mit der Darstellung auf höher auflösenden Monitoren Probleme bereiten. Dazu führt man auf der Programmverknüpfung der Applikation einen Rechtsklick aus. In der Registerkarte Kompatibilität bei "Verhalten bei hoher DPI-Skalierung überschreiben" kann man die Funktion System (Erweitert) benutzen und dann auf Übernehmen klicken. Die Funktion ist sicher teilweise sinnvoll, bringt aber nicht überall nennenswerte Vorteile.
Microsoft hatte sich in der Vergangenheit nicht sehr beliebt gemacht mit den automatischen Zwangs-Updates. Zu alledem hatte das Anniversary Update diese Zwangskonditionen nicht gelockert, sondern sogar verschärft. Plötzlich liessen sich auch funktionale Updates nicht mehr unterbinden. Beim Creators Update gibt es hier immerhin eine Lockerung: Die Updates können nun auch nach 18 statt bisher 12 Stunden eingespielt werden. Man kann dieses Zeitfenster unter den Einstellungen in Windows Update im Menüpunkt Nutzungszeit ändern anpassen.
Ausserdem neu: Steht ein Update an, lässt sich der PC nun auch ohne Installation des Updates herunterfahren. Das Ein-/Aus-Menü bietet da jetzt auch die Optionen Herunterfahren oder Neu starten an. Vorher führte bei einem Neustart kein Weg an einer Aktualisierung vorbei, auch wenn man vielleicht, keine Zeit hatte für ein plötzliches Update. Bei der Pro-Version wird man zudem in den Erweiterten Optionen festlegen können, ob man eine ganze Woche mit Updates warten möchte.
Fazit
Das Creators Update von Windows 10 räumt nicht nur bei den Einstellungen auf, sondern löst auch ein paar Performance-Bremsen. Im Test verhielt sich Build 15063 schon recht stabil. Wir hatten sogar den Eindruck, das Microsoft-Betriebssystem sei spürbar flüssiger geworden. Das Beste: Die Redmonder haben den Anwendern endlich ein paar Ärgernisse genommen. Die automatischen Zwangs-Aktualisierungen bei Neustarts hätte es nie und nimmer gebraucht. Das sind aber bis jetzt nur die besten Neuerungen – denn wir können noch gar nicht alles aufzählen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.