Testcenter
20.08.2023, 11:40 Uhr
Samsung Galaxy Watch6 (LM2L) im Test
Online PC hat sich wieder die neuste Galaxy Watch umgeschnallt und sie im Alltag getestet. Ob sie überzeugen konnte, lesen Sie hier.
Die Smartwatch von Samsung geht in die 6. Generation. Letztes Jahr gab es erstmals ein Pro-Modell. Das ist heuer nicht der Fall, es gab am «Galaxy Unpacked»-Event im Juli wieder eine sportliche, kleinere BT-/LTE-Version (4,0 cm oder 4,4 cm) und eine Classic-Variante (4,3 cm oder 4,7 cm) zu sehen. Bei letzterer kam die rotierende Lünette von älteren Galaxy Watches zurück.
Online PC hat diesmal die kleinere LTE-Version (4 cm) der Galaxy Watch6 zum Testen erhalten. Unseren Test lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Was ist neu im Vergleich zur Galaxy Watch5?
Die Fitnessuhr kommt mit goldenem Aluminium-Gehäuse und cremefarbenem Sportarmband, was gefällt. Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Display rund 20 Prozent grösser (1,3 Zoll, 3,33 cm), da der Rand etwas verkleinert wurde. Nach eigenen Angaben wurde die Uhr zudem 30 Prozent schlanker. Und während bei der Watch 5 Corning-Gorilla-Glas mit DX+ verwendet wurde, erhielten die Galaxy-Watch6-Modelle Saphirglas.
Es gibt weiterhin einfach auswechselbare Bänder für mehr Personalisierung. Allerdings wurde der Verschluss für das Entfernen der Bänder erneuert. Dies fand ich im Test positiv, denn vorher war es eine Art Stift, der mit dem Fingernagel auf die Seite gedrückt werden musste, während man gleichzeitig das Band nach unten zog.
Mit der länglichen Fläche geht das nun bequemer.
Die Uhr (4,0 cm) wiegt nun 28.7 Gramm (vorher: 25.9 Gramm) und es wurde ein etwas grösserer Akku verbaut (300-mAh vs. 247-mAh). Für den Speed gabs auch ein kleines Upgrade: Die Uhr verfügt über 2 GB RAM, der Vorgänger erhielt 1,5 GB RAM.
Neue SOS-Notfallfunktion und verbessertes Schlaf-Feature
Die Galaxy Watch in der 6. Generation nähert sich weiter der Apple Watch an. So kann die Galaxy Watch6 nun erkennen, wenn Sie stürzen. App-seitig kann aktiviert werden, welcher Notfallkontakt informiert und welche Notfallnummer (Polizei oder 144) angewählt werden, wenn die Uhr einen Sturz erkennt.
Das jüngste Modell legt zudem noch mehr Wert auf das Thema Schlaf. Samsung will den Schlaf nicht nur sehr genau messen, sondern Nutzerinnen und Nutzern auch gleich Schlaf-Coaching anbieten, um diesen zu verbessern. Für Ausdauersportler könnte das neue Feature personalisierte Pulsmessung interessant sein. Die Watch erkennt die üblichen Pulswerte beim Training und zeigt Ihnen an, in welcher Intensitätszone Sie sich befinden. Mehr dazu unter Gesundheits- und Fitnessfeatures.
Ansonsten setzt Samsung weiter auf die bereits bekannten und bewährten Funktionen des Vorgängers. Den detaillierten Test der Galaxy Watch5 (Bluetooth-Version) finden Sie hier.
Inbetriebnahme
Seit der Galaxy Watch4 setzt Samsung nicht mehr auf sein Tizen-Betriebssystem, sondern grundsätzlich wird Googles Wear OS verwendet (UI by Samsung). Für den Test wurde die Galaxy Watch6 mit einem Galaxy Z Fold5 gekoppelt.
Die Inbetriebnahme verlief wie am Schnürchen und dauerte nicht lange. Details zur Uhr finden Sie in der App «Samsung Wear», Informationen zur Fitness und Gesundheit weiterhin in der App «Samsung Health». Wer ein Android-Handy von anderen Herstellern verwendet, muss voraussichtlich noch das eine oder andere Plugin installieren.
Gesundheits- und Fitnessfeatures
Neu ist die SOS-Notfallfunktion mit Sturzerkennung. Die Funktion muss in der Galaxy-Wearable-App auf einem Galaxy-Smartphone aktiviert sein, um sie auf der Smartwatch nutzen zu können.
Für Ausdauersportler könnte das neue Feature personalisierte Pulsmessung interessant sein. Die Watch erkennt die üblichen Pulswerte beim Training und zeigt Ihnen an, in welcher Intensitätszone Sie sich befinden.
Wie von Samsung gewohnt, gibt es zahlreiche Fitnessprogramme wie Gehen, Laufen, Velofahren, Wandern, Schwimmen, Kraftgeräte, aber auch Badminton, Ballett, Baseball etc.
Für Jogger: Es gibt einen Lauf-Coach. Zudem kann auch ein eigenes Work-out erstellt werden. Für Schwimmer: Es gibt weiterhin die Wasserdicht-Funktion, die manuell aktiviert werden kann. Dies wurde nicht getestet.
Blutdruck-, EKG- und Schlaf-Messung
Die Smartwatch bietet weiterhin zahlreiche Gesundheitsfunktionen wie Blutdruck- und EKG-Messung oder Körperzusammensetzung. Wie beim Vorgängermodell muss man für EKG und Blutdruckfeature zusätzlich Samsung Health Monitor verwenden.
Im Test wurde ein Samsung Galaxy ZFold5 verwendet. Damit klappte die Nutzung der EKG- und des Blutdrucksfeatures per Health-Monitor-App einwandfrei. Wer ein Android-Gerät anderer Hersteller verwendet, geht das Risiko ein, dass die EKG- und die Blutdruckfunktion nicht funktionieren werden – wie die Erfahrung mit dem Vorgänger zeigte.
Hinweis: Im Test hiess es übrigens, Samsung Health Monitor unterstütze folgende Android-Versionen nicht mehr: Android N (OS 7.0 «Nougat») und Android O (OS 8.0 «Oreo»).
Der Schlaf wurde bei mir zu optimistisch aufgezeichnet. Wenn man zum Beispiel liegt, aber noch etwas liest, wird das teils als Schlaf gewertet. Nebst der täglichen Schlafzeit und einem Schlafwert finden sich wie bisher eine Schlafphasen-Auswertung (wach, REM-Schlaf etc.).
Interessant ist der Blutsauerstoff-Wert in der Nacht, die Durchgängigkeit des Schlafs und vor allem das Schlafprotokoll (auf Handy/Samsung-Health-App) anzeigbar. In der App kann man die erweiterte Messung aktivieren. Nebst Blutsauerstoff kann man Schnarchen und Hauttemperatur im Schlaf aktivieren.
Akkulaufzeit, Verfügbarkeit und Preis sowie Fazit
Sowohl die Galaxy Watch6 als auch die Classic-Variante verwenden den Samsung Exynos W930-Prozessor und 2 GB RAM. Bei intensiver Nutzung von GPS-Tracking hielt der Akku nur circa 8 Stunden durch. Ansonsten je nach Nutzung bis eineinhalb Tage, das ist etwas besser als beim Vorgänger (musste am Ende des Tages auf die Ladeschale). Das jüngste Modell hat neu eine Schnellladefunktion.
Die reguläre Watch6 ist aus Aluminium, misst 40 oder 44 Millimeter im Durchmesser und wiegt 28,7 respektive 33,3 Gramm. Die Galaxy Watch6-Serie ist seit dem 11. August 2023 in der Schweiz erhältlich. Die BT- oder LTE-Version ist in Graphite und Gold ab einem Preis von 319 Franken (UVP) erhältlich. Die grössere Classic-Version kostet ab 419 Franken (UVP).
- Watch6 Small BT: Fr. 319.– (4 cm)
- Watch6 Small LTE: Fr. 369.–
- Watch6 Large BT: Fr. 349.– (4,4 cm)
- Watch6 Large LTE: Fr. 399.–
- Watch6 Classic Small BT: Fr. 419.– (4,3 cm)
- Watch6 Classic Small LTE: Fr. 469.–
- Watch6 Classic Large BT: Fr. 449.– (4,7 cm)
- Watch6 Classic Large LTE: Fr. 499.–
Der Verkaufsstart gilt übrigens auch für die weiteren Samsung-Neuheiten wie das Z Flip5, das Galaxy Z Fold 5 (unser Test) und die Tab-S9-Serie.
Fazit
20 Prozent grösseres Display, Saphirglas, grösserer Akku, neuer, besserer Verschluss für Armbänder und personalisierte Pulsmessung: Die Galaxy Watch6 hat einige Upgrades im Gepäck und das für einen weiterhin vernünftigen Preis. Und mit der neuen SOS-Notfallfunktion nähern sich die Südkoreaner weiter an den Konkurrenten Apple an. Interessant wäre die zurückgekehrte drehbare Lünette und der Hall-Effekt-Sensor des Classic-Modells gewesen, doch dies konnte PCtipp nicht testen. Wer eine Galaxy Watch5 besitzt, muss nicht unbedingt umsteigen, doch für alle sonstigen Fitnessfans kann ich die Watch6 (BT/LTE-Version) empfehlen.
Testergebnis
leicht grösseres Display, integr. GPS, SOS-Notfallfeature, neuer Armbandverschluss, personalisierte Pulsmessung
Akkulaufzeit knapp ok
Details: Galaxy Watch6, Gold, 4 cm, Super-AMOLED-Display: 1,3 Zoll (3,33 cm, Auflösung 432 × 432 Pixel), 16 GB Speicher, 2 GB RAM, Samsung-Exynos-W930-CPU (1.4 GHz), 300-mAh-Akku, Konnektivität: Bluetooth v5.3, Wi-Fi, NFC, integr. GPS/Glonass/Beidou/Galileo, Notfall-SOS, Schlafmessung, Körperzusammensetzung, Always-On-Display, 5ATM+IP68, MIL-STD-810H, Google Wear OS (UI by Samsung, Version 5.0 Watch), Nachtmodus, Gewicht: 28,7 Gramm
Preis: ab 319 Franken (UVP)
Infos: