Fitness-Tracker 12.12.2018, 07:39 Uhr

Fitbit Versa im Test: Tolles Tool - mit Manko

Die Fitbit Versa ist eine gute Uhr mit vielen Möglichkeiten, die eigenen sportlichen Aktivitäten zu tracken. Allerdings haben die Entwickler ein wesentliches Feature nicht eingebaut - zum Leidwesen für Laufsportbegeisterte.
(Quelle: Fitbit)
Die Übergänge zwischen Fitness-Trackern und Smartwatches sind mittlerweile fliessend, Fitbit hat seine Versa genau zwischen beiden Produktgruppen positioniert. Preislich liegt sie mit rund 200 Euro knapp über dem kürzlich vorgestellten Charge 3, und bietet dafür auch ein paar zusätzliche Features. 
Der interne Speicher erlaubt das Aufspielen von Musik, die man dann mittels gekoppeltem Bluetooth-Kopfhörer beim Joggen oder im Fitness-Studio anhören kann. Das klappte im Test problemlos, die rund 2,5 GB reichen locker für einige Stunden Musik aus. Die Songs kommen entweder über den Streaming-Dienst Deezer (andere Anbieter werden leider nicht unterstützt) oder per WLAN auf die Uhr. Der integrierte WLAN-Chip ist vergleichsweise stromsparend, sodass wir auch bei aktiviertem WLAN auf rund vier Tage im Mischbetrieb kamen. 
Dabei hatten wir die Uhr mittels Bluetooth mit dem iPhone 8 plus verbunden, liessen uns über Messages, Anrufe und Kalendereinträge informieren und waren zweimal jeweils 1,5 Stunden beim Joggen. Im Vergleich zu Apple Watch und Android Wear Geräten eine sehr gute Leistung. Allerdings halten sich die Möglichkeiten zur Individualisierung der Uhr in engen Grenzen, hier bietet Android deutlich mehr. 
Die vorinstallierten Apps dürften jedoch für die meisten User ausreichen. Nicht so recht überzeugt hat uns die automatische Erkennung von Sportarten. Laufen wird noch sehr gut erkannt, auch das Trainieren auf dem Crosstrainer wird als solches angezeigt. Andere Sportarten identifiziert die Versa aber nicht immer korrekt, sodass man oft manuell nachbessern muss. Trägt man die Uhr auch beim Schlafengehen analysiert sie den Schlaf des Nutzers, die Daten können in der App angezeigt werden. Extra aktivieren muss man diesen Modus nicht. 

Nix für Läufer: Fitbit verzichtet auf GPS bei der Versa

Beim Joggen ausserhalb des Fitnessstudios muss man zudem auf ein essentielles Feature verzichten: Fitbit spart sich das GPS-Modul, die genaue Aufzeichnung der Strecke ist nur dann möglich, wenn das Smartphone mitgeführt wird. Für eine Sportuhr – und das soll die Versa sein – ein absolutes Manko. Fitbit will Kunden, die auf GPS nicht verzichten wollen, wohl zum Kauf der 100 Euro teureren Smartwatch Ionic animieren. 
Die Verarbeitung und das Display der Fitbit Versa sind exzellent.
Das ist schade, denn die Versa hat wirklich das Zeug zum Konkurrenten für die Einsteigermodelle von Garmin. Die Pulsmessung übers Handgelenk ist sehr exakt, zudem kann man über die toll gestaltete Smartphone-App viele individuelle Trainings erstellen. Also eigentlich alles, was ein Läufer braucht, wäre da nicht das fehlende GPS.
Das Display der Versa hat uns sehr gut gefallen, es ist schön scharf und auch bei Tageslicht noch gut ablesbar. Die Bedienung ist eingängig, die physischen Tasten geben zusammen mit dem Touchscreen keine Rätsel auf. Die Verarbeitung ist hochwertig, durch das geringe Gewicht stört die Versa auch beim Tragen in der Nacht nicht.  Auch das kontaktlose Bezahlen wird unterstützt, hierzulande sind allerdings erst die Landesbank Baden-Württemberg und boon. von Wirecard an Bord. 
Am Ende hinterlässt die Fitbit Versa einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits bekommt man einen sehr guten Fitness-Tracker mit tollen Möglichkeiten der Trainingsgestaltung – andererseits muss man auf das wichtige GPS verzichten. Wer aber ohnehin immer sein Smartphone beim Outdoor-Sport dabei hat oder lieber indoor sportelt, kann bedenkenlos zugreifen.  




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