Hands-on: HTC U12+
Ausstattung, Kamera und Fazit
Ausstattung
Was die Ausstattung betrifft, geht das U12+ mit dem Strom. Taktgeber ist der Qualcomm Snapdragon 845, ein Achtkern-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 2,8 GHz. Standard bei den meisten High-End-Smartphones von 2018. Dazu gibt es 6 GB RAM und 64 GB Nutzspeicher. Letzterer ist per microSD-Karte erweiterbar.
Beim Display folgt HTC dem 18:9-Trend und liefert einen 6-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 1440 × 2880. Das entspricht einer Pixeldichte von 537 ppi. Das Display unterstützt DCI-P3 und sRGB komplett.
Besonderen Wert hat HTC auf die Soundausgabe des U12+ gelegt. Die Lautsprecher liefern für ein Smartphone ordentlich viel Wumms. Das ist jetzt kein wissenschaftlicher Messwert, aber wenn es einer wäre, hätte HTC mindestens gleich viel Wumms wie die direkte Konkurrenz, wenn nicht mehr. Wie gut sich die Lautsprecher dann insgesamt schlagen, werden wir im kompletten Test rausfinden.
Auch neben den Lautsprechern ist ein Fokus für gutes Audio bemerkbar. Die mitgelieferten Earbuds seien laut HTC deutlich besser als bei anderen Herstellern. Ein erstes Indiz dafür findet man in der eingebauten digitalen Rauschunterdrückung. Das ist bei mitgelieferten Earbuds schon einmal selten. Testen konnten wir die Kopfhörer aber noch nicht. Für Audiofans unterstützt HTC auch aptX HD und LDAC mit bis zu 24-bit/96 kHz.
Eines muss man sich als Audio-Fan jedoch bewusst sein: Das HTC U12+ hat keinen 3,5-mm-Audioanschluss. Audio wird entweder per Bluetooth oder USB-C transportiert. Wer gleichzeitig Aufladen und kabelgebunden Musik hören möchte, schaut ins Rohr. Der Akku sollte derweil etwa durchschnittlich lange halten. Verbaut ist eine Batterie mit einer Kapazität von 3500 mAh, was für ein Smartphone dieser Leistungsklasse etwa üblich ist. Die genaue Laufzeit lässt sich erst im längeren Test ermitteln.
Kamera
Was wäre ein Spitzen-Smartphone ohne eine unvernünftige Anzahl an Kameras? HTC kennt das mit den mehreren Kameras ja schon, schliesslich waren die Taiwanesen mit ihrem One M8 einer der ersten Anbieter mit einer Dual-Kamera. Mit dem U12+ geht HTC noch einen Schritt weiter. Sowohl auf der Front, als auch auf der Rückseite sind zwei Kameras montiert. Beide funktionieren ähnlich, aber nicht ganz gleich.
Die Hauptkamera kombiniert einen 12 Mpx Weitwinkel mit einem 16 Mpx Teleobjektiv. Wobei die Brennweiten gefühlt etwa zwischen 24 und 50 mm liegen. Das Teleobjektiv dient vor allem zwei Funktionen: erstens als Quasi-optischen Zoom, zweitens als Tiefenmessgerät für bessere Tiefenunschärfe. Das kommt vor allem im Portrait-Modus und im Bokeh-Modus zum Einsatz. Praktisch: Die Tiefendaten werden bei jedem Foto dazu gespeichert. So können Sie im Nachhinein den Fokuspunkt und die Tiefenunschärfe eines Bildes nachjustieren.
Die Frontkamera bietet zweimal die gleiche 8-Mpx-Linse. Hier wird die zweite Kamera nur für die Tiefenschärfe verwendet, optischen Zoom gibt es nach vorne nicht. Wäre auch nicht besonders praktisch. Tiefenunschärfe für Selfies hingegen ist ein klarer Vorteil.
Ein weiteres Werkzeug der Frontkamera ist das Face-Login. Wie schon bei diversen Windows-Geräten und den neueren iPhones können Sie sich beim U12+ mit Ihrem Gesicht authentifizieren. Im kurzen Hands-on funktionierte das bestens. Schwierigere Lichtverhältnisse werden jedoch zeigen, aus welchem Holz die Technologie geschnitzt ist.
Das HTC U12+ erscheint in der Schweiz im Juni. Der Listenpreis beläuft sich auf 879 Franken.