Smart Home / IoT
28.01.2017, 11:27 Uhr

Das smarte Türschloss von Nuki im Praxis-Test

Vom österreichischen Start-up Nuki kommt ein smartes Türschloss, das Schlüssel (fast) überflüssig macht. Wir haben das System im Live-Einsatz getestet.
(Quelle: Nuki)
Smart-Home-Lösung verspricht Komfort und Sicherheit: In der rechten Hand zwei prall gefüllte Tüten vom Wochenendeinkauf, in der rechten den quengelnden Sohnemann – und der Wohnungsschlüssel befindet sich in den Tiefen der Manteltasche. Wer jetzt in die eigenen vier Wände gelangen will, der benötigt entweder eine Jongleursausbildung – oder ein smartes Türschloss wie das vom Start-up Nuki.
Die Österreicher haben seit Kurzem eine Nachrüstlösung im Vertrieb, bei der man die Wohnungs- oder Haustüre einfach mit seinem Smartphone entsperren kann, ganz ohne es dabei aus der Tasche nehmen zu müssen. Wir haben das smarte Schloss getestet. 

Nuki punktet mit einfacher Installation

Die Installation ist auch für absolute Laien innerhalb von einer Minute erledigt, man muss lediglich einen der beiden mitgelieferten Metalladapter auf der Türinnenseite auf dem Schloss anbringen. Dann steckt man einen seiner Ersatzschlüssel in das Nuki-Gehäuse und setzt dieses samt Schlüssel auf dem Schloss auf – fertig. Anschliessend lädt man die kostenlose App auf sein Android- oder Apple-Smartphone (auch die Apple Watch wird unterstützt) und richtet das System ein. Die App bietet beispielsweise eine Auto-Unlock-Funktion, bei der die Tür selbständig geöffnet wird, wenn man sich dieser mit seinem Smartphone (bei aktiviertem Bluetooth) auf etwa vier bis fünf Meter nähert.
Der Schlüssel wird dann durch einen Motor gedreht, die Energie bezieht er von vier AA-Batterien. Wir haben auch Akkus getestet, deren 1,2 anstelle der 1,5 Volt waren ebenfalls ausreichend für einen reibungslosen Betrieb.

Einfach strukturierte App beim Nuki Smart Lock

Das Definieren von Berechtigungen geht einfach von der Hand
Quelle: Nuki
In der App lassen sich auch verschiedene Berechtigungen für andere Bewohner erstellen, sodass beispielsweise auch die Kinder oder die Putzkraft mit ihrem Smartphone Zutritt haben. Praktisch: Hier lassen sich auch bestimmte Zeitfenster definieren, der Admin-Bereich ist ausserdem geschützt. Wer sich für das Paket mit der Nuki-Bridge entscheidet, kann die Türe sogar von unterwegs öffnen und wieder abschliessen, etwa um dem Postboten das Abstellen des Pakets im Flur zu erlauben. Die Bridge wird dabei einfach via WLAN mit dem Router verbunden.  
Im Test hat der Öffnungs- und Schliessmechanismus reibungslos geklappt – auch aus der Ferne über die App. Beim eingangs beschriebenen Szenario muss man allerdings ein wenig Geduld mitbringen, denn mitunter dauert es etliche Sekunden, bis sich das Smartphone und das Nuki-Schloss bekanntgemacht haben und die Türe aufgeht.
Durch die beiden Metalladapter passt Nuki an fast jede Türe, dennoch gibt es ein nicht unwesentliches Ausschlusskriterium: Wer kein grenzenloses Vertrauen in die Technik hat, sollte Nuki nur bei Türen mit Doppelzylinder einsetzen. Nur bei diesen ist es möglich, sie konventionell mit einem Schlüssel aufzusperren, auch wenn von der Innenseite der andere Schlüssel im Nuki steckt. Auch wenn das smarte Schloss den Nutzer rechtzeitig warnt, wenn die Batterien ihrer Lebenszeit entgegen gehen – im Falle eines Ausfalls von Nuki hilft dann nur noch der Schlosser.
Von innen kann man anhand des LED-Rings um den Alu-Knauf gut sehen, ob die Tür auch tatsächlich abgeschlossen ist, mit einem Dreh am Knauf lässt sich die Tür auch manuell aufsperren.
Insgesamt hat uns die Lösung von Nuki gut gefallen, die Hardware ist unauffällig gestaltet und solide verarbeitet. Die App ist einfach strukturiert und auch die Apple-Watch-Integration funktionierte tadellos. Der Preis von 229 Euro für das Schloss beziehungsweise 299 Euro inklusive Bridge ist kein Pappenstiel, doch dafür wird der Nutzer mit der denkbar simpelsten Installation belohnt, auch die Mitnahme in eine andere Wohnung ist dank der nur aufgeklebten Adapterplatten kein Problem.  




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