E-Book-Reader im Kurztest 05.11.2014, 07:55 Uhr

So gut ist Amazons Einsteiger-Kindle

Amazon hat einen neuen E-Book-Reader für Einsteiger im Angebot: Der einfachste Kindle kommt nun ohne Tasten aus und lässt sich über einen Touchscreen bedienen. Doch was taugt der Einsteiger-Reader?
(Quelle: Amazon)
Beim Namen ist alles beim Alten geblieben: Amazons neuester E-Book-Reader für Einsteiger heisst wie das Vorgängermodell schlicht Kindle. Doch was taugt das günstige Einsteigergerät, das es schon für 59 Euro gibt? Die werbefreie Version kostet 79 Euro. Die Stiftung Warentest hat sich den Basis-Kindle in einem Schnelltest näher angesehen.

Display und Bedienung

Beim aktuellen Modell sind nun die Tasten verschwunden und die Bedienung erfolgt wie bei den teureren Geräten über einen Touchscreen. Die Nutzung des berührungsempfindlichen Bildschirms funktioniert laut Stiftung Warentest ebenso geschmeidig wie bei den höherwertigeren E-Book-Readern Kindle Paperwhite und Paperwhite 3G.
Auf eine Displaybeleuchtung muss man beim einfachsten Kindle-Reader jedoch verzichten. Das wirkt sich den Testern zufolge merklich negativ auf die Bildqualität aus. Nachts im Bett ist natürlich eine zusätzliche Leselampe notwendig. Aber auch bei mittelmässigem Umgebungslicht sind die beleuchteten Kindle-Geräte deutlich besser ablesbar. Bei hellem Umgebungslicht ist das Lesen auf dem 6-Zoll-Display hingegen sehr angenehm.

Handhabung

Laut Stiftung Warentest ist auch der Basis-Kindle in puncto Handhabung und Komfort beim Laden und Nutzen anderen E-Book-Readern der Konkurrenz ein Stückchen voraus. Die Geschwindigkeit beim Öffnen und Durchblättern von elektronischen Büchern könnte kaum besser sein. Auch Verwalten, Suchen und Synchronisieren von Büchern klappt absolut problemlos.
Allerdings verzichtet Amazon bis auf eine Kurzanleitung auf eine ausführliche gedruckte Anleitung, die dem Produkt beiliegt. Stattdessen führt bei der ersten Inbetriebnahme ein Tutorial auf dem Gerät in die grundlegende Nutzung ein.

Speicherplatz, Amazon-Zwang, E-Book-Flatrate und Fazit

Der Basis-Kindle verfügt über rund drei GByte freien Speicherplatz und bietet Platz für mehrere Tausend elektronische Bücher. Neue Bücher finden über WLAN ihren Weg auf den E-Book-Reader.
Kompakter E-Book-Reader: Mit einer Bildschirmdiagonale von 6 Zoll passt das Gerät auch in die Jackentasche.
Quelle: Amazon
Wie bei allen Kindle-Geräten fehlt auch dem Einsteigermodell ein Speicherkarten-Slot, um den Speicherplatz für Bücher zu erweitern. Nach Angaben der Stiftung Warentest hält der fest eingebaute Akku bei täglich zwei Stunden Lesedauer rund 27 Tage. Das dürfte auch für die meisten Urlausbreisen locker ausreichen.

Amazon-Zwang

Amazon verwendet für E-Books das proprietäre AZW-Format. Damit sind Kindle-Käufer an Amazons Buch-Shop gebunden. Bücher im weitverbreiteten EPUB-Format zeigt der Kindle nicht an. Damit lassen sich zum Beispiel in öffentlichen Bibliotheken geliehene E-Books auf dem Amazon-Gerät nicht anzeigen. An der Auswahl im Kindle-Shop gibt es aber wenig auszusetzen: Es stehen rund 720.000 E-Books zur Verfügung. Rund 47.000 Titel sind deutschsprachig.
Für Vielleser bietet Amazon eine E-Book-Flatrate an: Kindle Unlimited ermöglicht für 9,99 Euro pro Monat das unbegrenzte Ausleihen von Büchern. Es lassen sich dabei zehn E-Books gleichzeitig herunterladen und lesen, was allerdings auch für längere Urlaube durchaus reichen sollte.

Fazit

Das Fazit der Stiftung Warentest: Der Basis-Kindle ist ein ausgereiftes Einsteigermodell für Amazon-Kunden. Er macht technisch keine Probleme und ist einfach handzuhaben. Einzige Wermutstropfen: Die fehlende Displaybeleuchtung und die Bindung an Amazons Buch-Shop.

Bildergalerie
Amazon hat den Kindle Fire HDX 8.9 einer Verjüngungskur unterzogen und spendiert dem Android-Tablet einen neuen Snapdragon 805 Prozessor von Qualcomm mit vier Kernen und einer Taktung von 2.5 GHz.





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