Testcenter
10.04.2023, 19:05 Uhr
Im Test: Sony WF-C700N
Sony lanciert neue Midrange-In-Ears für 129 Franken. Die Japaner wollen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen. Gelingt ihnen das? Wir testen es.
Die C700N sind die Nachfolger der C500 und bedienen vorwiegend Einsteiger-Ansprüche in einem eher niedrigen Preissegment – trotzdem haut Sony ANC rein. Dies mal vorneweg.
Unboxing und erster Eindruck
Nach dem Auspacken stellen wir fest, dass das Design des C700N definitiv jenem der LinkBuds S ähnelt – und irgendwo auch jenem der XM4. Dies jedoch mit einem Qualitätsunterschied, der sich schon haptisch klar bemerkbar macht. Wir würden es so einordnen: XM4 > LinkBuds S > C700N. Während das Gehäuse der LinkBuds S durchaus hochwertig wirkte, ist jenes des C700N eindeutig ein Downgrade. Der Deckel bewegt sich ein wenig, wenn er geschlossen ist und das Material der Ladeschale ist generell sehr dünn. Angesichts der Preispositionierung ist das allerdings normal.
Auf der anderen Seite sind die Kopfhörer selbst ganz ordentlich verarbeitet und erinnern an die LinkBuds S. Die Touch-Bedienung wurde durch physische Tasten ersetzt, jedoch mit niedriger Drucktoleranz. Das ist in diesem Fall gut, da die Hörer dann nicht allzu fest in den Gehörgang gepresst werden müssen. Ebenfalls auf der Plus-Seite ist das Gewicht. Die C700N sind superleicht und bequem. Im Alltag gehen sie total vergessen.
Auf der leicht körnigen Kunststoffoberfläche sieht man keine Fingerabdrücke – ebenfalls toll. Im Lieferumfang werden verschiedene Grössen von Aufsätzen geliefert, so sitzt der C700N perfekt im Ohr und die Tasten am Kopfhörer sind immer noch gut erreichbar. Und sie sind IPX4-zertifiziert – also ohne Probleme im Regen nutzbar. Was die Steuerung angeht, steuert die linke Hörmuschel das ANC, während die rechte Hörmuschel die Musiktitel skippt – das lässt sich aber auch verändern, via App.
Akku und ANC
Die C700N halten laut Hersteller nicht weniger als 7 Stunden 30 Minuten mit ANC (10 Std. ohne) durch. In der Praxis können wir das plus/minus bestätigen. Eine zusätzliche Ladung hält die Schale bereit. Also insgesamt zwischen 15 und 20 Stunden, ganz in Ordnung in dieser Preisklasse. Natürlich braucht auch das zusätzliche Telefonieren Saft.
In Sachen ANC war ich angenehm überrascht. Klar, sie ist eine Stufe niedriger als beim WF-1000XM4. Infolgedessen lassen die C700N bestimmte Frequenzen durch, aber das ANC ist insgesamt solid. Der Transparenzmodus ist insgesamt der gleiche wie etwa jener der LinkBuds S.
Sound und Fazit
Bei den C700N haben wir eine sehr ähnliche Audio-Signatur wie bei den LinkBuds S. Allerdings etwas basslastiger und generell dumpfer, mit weniger Präzision. Dennoch gab sich Sony hörbar Mühe, einen der Allgemeinheit gefälligen Klang zu erzeugen und nicht irgendwelchen nischigen Bedürfnissen zu entsprechen.
Wie zu erwarten, werden die meisten Audiophilen eher nicht diese Kopfhörer wählen. Den C700N fehlt es ein wenig an Rundheit, auch wenn die App einen Equalizer beherbergt, der etwas Nachjustierung zulässt. Da es sich um ein Einsteigermodell handelt, gibt es keinen LDAC, aber immer noch DSEE und Sony 360 Reality Audio.
Fazit
Abgesehen von der etwas wackligen, ja, billigen Ladeschale macht Sony hier einen ganz guten Job. Der C700N ist tipptopp für Einsteiger. Allerdings hätten die Japaner vielleicht doch noch etwas weiter runtergehen können, was den Preis anbelangt. Denn für 10 Franken mehr bekommt man aktuell die LinkBuds S – und diesen Zehner, dazu würde ich allen raten, sollten auch Preisbewusste investieren. Es lohnt sich.
Preis und Verfügbarkeit
Die Sony WF-C700N sind ab sofort in Gojischwarz, Holunderweiss, Lavendel und Salbeigrün erhältlich. Der Preis beträgt 129 Franken.
Testergebnis
Sound gut, Bedienung gut, ANC
Verarbeitung der Hülle mässig, Akku eher mau
Details: TW-Kopfhörer, IPX5, ANC, BT 5.2
Preis: 129 Franken
Infos:sony.com