Bluetooth-Lautsprecher 20.04.2015, 23:10 Uhr

Noble Kiste: Bowers & Wilkins T7 im Test

Von den HiFi-Spezialisten Bowers & Wilkins kommt mit dem T7 ein erster Bluetooth-Lautsprecher. Wir haben getestet, inwieweit sich das 375 Franken teure Stück gegen die Konkurrenzprodukte behaupten kann.
Bowers & Wilkins steht seit langem für HiFi-Heimkomponenten im Luxus-Segment, erst seit wenigen Jahren sind auch günstigere Produkte wie etwa Kopfhörer im Programm. Nun wagen sich die Briten erneut auf fremdes Terrain und bringen mit dem T7 ihren ersten portablen Lautsprecher mit Bluetooth auf den Markt. Wir haben getestet, inwieweit sich das 375 Franken teure Stück gegen die Masse an Konkurrenzprodukten behaupten kann.
Bei der Verarbeitung gibt es erwartungsgemäss nichts zu beanstanden, der Kunststoff sowie die umgebende Gummierung fühlen sich hochwertig an und auch die Metallabdeckung an der Vorder- und Rückseite macht einen sehr guten Eindruck. So praktisch die Gummiumrandung auch ist, da der Lautsprecher so nicht verrutschen kann und wohl auch vor kleineren Stürzen geschützt ist – sie zieht Staub und Haare magisch an. Getreu dem Motto: Zeige mir deinen T7 und ich sage dir, welche Haustiere du hast.
Das Innenleben des Bowers & Wilkins T7
Beim Blick auf das Gehäuse fällt als erstes die Wabenstruktur auf, in der die eigentliche Lautsprechereinheit scheinbar schwebend gelagert ist. Diese Konstruktion hat aber nicht nur designtechnische Gründe, die Waben sollen vor einer Übertragung der Schallwellen auf das Gehäuse schützen. Und offensichtlich haben die Entwickler hierbei gute Arbeit geleistet, auch ein lauterer Testlauf lieferte ein verzerrungsfreies Klangbild.
Überhaupt ist der Sound des Bowers & Wilkins von hoher Qualität – sofern das Ausgangsmaterial stimmt. MP3-Files mit mageren 128 Kbit/s klingen zwar deutlich besser als bei vielen anderen Bluetooth-Speakern, was aber tatsächlich in dem  940 Gramm leichten Gerät steckt, offenbart sich erst bei hochwertigen Audiodateien wie FLAC oder ALAC. 

Viel "Rumms" in der kleinen Kiste

Die besondere Kunst besteht gerade bei kleinen Lautsprechern darin, einen guten Bass auch ohne das normalerweise notwendige Gehäusevolumen abbilden zu können. Beim T7 sorgen zwei Membranen zwischen den 50-mm-Treibern für Mitten und Höhen für erstaunlichen „Rumms“ im Tieffrequenzbereich – die tiefsten Töne liegen hier bei 50 Hertz.
Damit der T7 nicht zu basslastig klingt, werden die beiden Stereo-Lautsprecher mit jeweils 12 Watt befeuert, was im Bereich der Bluetooth-Lautsprecher nicht selbstverständlich ist. Trotz dieser recht hohen Leistungsaufnahme soll das Gerät bis zu 15 Stunden im Dauerbetrieb durchhalten, wir erreichten bei gemischten Musikstilen und auf halber Lautstärke etwas mehr als 14 Stunden.
Auch Räume bis 25 Quadratmeter lassen sich mit dem T7 ordentlich beschallen
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal bei Bluetooth-Lautsprechern ist aber nicht nur die maximal möglich Lautstärke, sondern auch der Klang bei niedriger Einstellung, etwa abends beim Hörbuch oder bei leiser Musik zum Einschlafen. Viele Geräte weisen hier ein unschönes Rauschen auf, der T7 gibt auch auf kleinster Stufe nur das Gewünschte ohne Störgeräusche wieder – ein Indiz für hochwertige Materialien und gute Abschirmung im Gerät.
Insgesamt gibt der erste Bluetooth-Speaker der HiFi-Spezialisten einen hervorragenden Eindruck ab, auch wenn die gummierte Umrandung staubanfällig ist und es leider keine Freisprechfunktion gibt. Mit apt-X wird der für diese Preisklasse obligatorische Audio-Codec unterstützt, allerdings müssen iPhone- und iPad-Nutzer mit dem verlustbehafteten Bluetooth-Codec SBC vorlieb nehmen – und der ist leider alles andere als High Fidelity.
Und deshalb muss sich Bowers & Wilkins auch die Frage gefallen lassen, warum man dem T7 nicht zusätzlich auch ein WLAN-Modul spendiert hat, das deutlich höhere Klangqualität und auch mehr Reichweite als Bluetooth bietet.



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