Einsteiger-Navi
01.02.2016, 10:02 Uhr

Das Blaupunkt TravelPilot 54 EU LMU im Test

Mit dem TravelPilot 54 EU LMU will Blaupunkt vor allem Einsteiger adressieren. Wir haben das Navi im Praxiseinsatz über mehrere hundert Kilometer getestet und zeigen die Stärken und Schwächen.
Blaupunkt hat seine TravelPilot-Navis neu aufgelegt, wir konnten das Modell 54 EU LMU in der Praxis testen. Wie auch die Geräte der Wettbewerber wird man beim Blaupunkt vom ersten Einschalten mittels verschiedener Punkte durch die Einrichtung geführt.
Wenn man die Sprache der Navigationsanweisungen ausgewählt hat, gelangt man zu den Einsteillungen für Masseinheiten, Routenpräferenz et cetera. Leider springt die Sprache hierbei nicht auf Deutsch, sondern bleibt unverständlicherweise auf Englisch. So muss man erst umständlich durch Menü klicken, um diesen Fehler zu beheben.
Selbiges ist im Grunde recht übersichtlich aufgebaut, wer schon mal ein Navi benutzt hat, wird sich rasch zurechtfinden. Vermisst haben wir nur eine Möglichkeit, von jedem Menü mit einem Klick wieder auf den Startbildschirm zu gelangen, wie es beispielsweise bei den Becker-Geräten der Fall ist. Das 5-Zoll-Display bietet mit 800 x 480 Pixeln eine ordentliche Auflösung, allerdings reagiert es mitunter nicht wie gewünscht auf die Eingabe.
Gerade bei nahe am Rand platzierten Bedienfeldern braucht man manchmal zwei bis drei Anläufe um den richtigen Punkt zu treffen. Vielleicht hat der Hersteller dem Gerät deshalb einen kleinen Stylus mitgegeben, der in der robusten Windschutzscheibenhalterung Platz findet. Eine Aktivhalterung bekommt der Kunde jedoch nicht, der Micro-USB-Stecker muss direkt ins Navi gesteckt werden und entsprechend beim Entfernen desselben jedes Mal abgesteckt werden.
Zurück zur Anzeige: Diese ist mit einer Schutzfolie ausgestattet und spiegelt leider sehr stark. Insgesamt macht das Display einen eher durchschnittlichen Eindruck. Dasselbe gilt für den 800-MHz-Prozessor mit 128 MB Arbeitsspeicher. Durch diese Konstellation ist das Navi etwas schwach auf der Brust, im Menü kommt es regelmässig zu Rucklern.
Bemerkbar macht sich das vor allem in Städten, für die der Kartenanbieter TomTom 3D-Modelle von Gebäuden bereitstellt. Die Darstellung bringt das TravelPilot an die Grenzen, hier wäre eine etwas bessere CPU schön gewesen – auch in einem Navi, das im Einsteigersegment angesiedelt ist.

TravelPilot 54: Gute Performance bei der Routenführung

Abgesehen von diesen optischen Unzulänglichkeiten konnte das Gerät beim wesentlichen Test, dem der Routenführung, überzeugen. Die Zielauswahl ist simpel gehalten und geht schnell von der Hand. Die Berechnung der Strecke dauert – wohl auch aufgrund der schwachen Hardware – relativ lange, dafür erwies sich das Blaupunkt mit den guten und vor allem stets rechtzeitigen Fahranweisungen als zuverlässiger Begleiter.
Das Rerouting, wenn man mal die Abfahrt verpasst hat, ging erstaunlich schnell, der Fahrspurassistent und die Einbindung der Verkehrsinfos via TMC haben uns ebenfalls sehr gut gefallen. Praktisch: Man kann verschiedene Nutzerprofile anlegen, etwa wenn mehrere Familienmitglieder das Gerät benutzen. Gut ist auch die Länderübersicht. Hier findet man auf einen Blick alle wichtigen Verkehrsregeln wie etwa Tempolimits oder die Promillegrenze.
Im Gegensatz zum günstigeren Modell 53 EU LMU hat das von uns getestete TravelPilot auch Bluetooth mit an Bord. Hier müssen die Entwickler aber noch mal kräftig nachbessern, das Gerät hängte sich bei nahezu jeder Gelegenheit im Bluetooth-Menü auf. Stand die Verbindung mit dem Smartphone einmal, so funktionierte das Telefonieren gut, die Sprachqualität über den integrierten Lautsprecher war zufriedenstellend.
Insgesamt gab es beim Test des 149 Euro teuren TravelPilot 54 EU LMU Licht und Schatten. Bei der Navigation zeigte sich das Blaupunkt zuverlässig, allerdings stören viele kleine Mängel das Gesamtbild. Mit dieser Preisempfehlung wird es das Navi schwer haben gegen die Einsteigergeräte von Garmin und TomTom, die dieselben Features aber mit besserer Qualität bieten. Für einen zu erwartenden Strassenpreis von knapp über 100 Euro ist das Gerät aber eine Überlegung wert, zumal lebenslange Kartenupdates inklusive sind.




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