September 2019
29.10.2019, 10:01 Uhr
Virenscanner für Android im Test
AV-Test hat 19 Antiviren-Lösungen für Android unter die Lupe genommen und diese dabei auf ihre Schutzwirkung, ihre Benutzbarkeit sowie zusätzliche Features getestet. Besonders die Ergebnisse von Googles mitgelieferter Lösung Play Protect fielen recht ernüchternd aus.
Nicht nur Banking-Apps, sondern auch zahllose weitere Anwendungen lassen sich mittlerweile bequem von unterwegs aus bedienen. Umso wichtiger ist es, auch das Smartphone gegen Angriffe von Aussen zu schützen.
Das unabhängige Institut AV-Test hat deshalb 19 Antiviren-Programme für Android-Geräte überprüft. Das Google-Betriebssystem ist das mit Abstand am weitesten verbreitete OS bei mobilen Geräten. Umso interessanter werden Geräte mit dem Open-Source-OS aber auch für Angreifer. Zur Verteidigung bieten sich Antiviren-Lösungen an. Welche Produkte besonders überzeugen, hat AV-Test ermittelt.
Getestet wurden die Virenscanner in den drei Kategorien Schutzwirkung, Benutzbarkeit und Features. Das wichtigste Kriterium einer Antiviren-Lösungen stellt die Schutzwirkung dar.
AV-Test prüfte unter anderem die Echtzeit-Erkennung von Schädlingen der neuesten Malware-Generationen. Ausserdem mussten die Lösungen ihr Können bei weitverbreiteter Malware unter Beweis stellen. In dieser Rubrik schnitten die meisten der getesteten Programme ordentlich ab. Insgesamt 13 der 19 getestete Virenscanner erhielten hier die volle Punktzahl von 6,0 Zählern. Erschreckend ist allerdings das Ergebnis von Googles hauseigener Lösung Play Protect. Hier vergaben die Tester keinen einzigen Punkt. Damit hat die Software ihren Zweck nicht erfüllt.
Ein Virenprogramm ist immer dann besonders gut, wenn es seine Arbeit im Hintergrund verrichtet und den Nutzer bei der Verwendung des Gerätes so wenig wie möglich beeinträchtigt. Ebenfalls wichtig ist, dass möglichst wenig Akku-Kapazität durch den Scanner verbraucht werden. Ausserdem nicht wünschenswert ist eine zu hohe Netzwerkbelastung oder störende Fehlalarme. AV-Test vergab in dieser Rubrik an sämtliche 19 getesteten Lösungen die volle Punktzahl von 6,0 Zählern.
In der dritten Kategorie haben die Experten schliesslich noch überprüft, welche zusätzlichen Features die Lösungen mit an Bord haben. In diesen Bereich hat AV-Test sein Verfahren den Überprüfungen von Windows angeglichen. Vor zwölf Monaten räumten die Experten lediglich die Möglichkeit ein, einen Zusatzpunkt für eine erweiterte Funktionalität zu ergattern. Inzwischen wird auch hier im Sechs-Punkte-Schema vorgegangen. Je mehr Features und je nützlicher diese sind, desto besser die Bewertung.
Mögliche Funktionen sind zum Beispiel jene zur Lokalisierung, Sperrung oder auch Löschung der Daten im Verlustfall, aber auch ein Kinderschutz, Backup- und andere Features sind teilweise gegeben. Zwölf Lösungen erhielten hier die volle Bepunktung, fünf weitere bekamen immer noch respektable 5,0 der möglichen 6,0 Bewertungseinheiten. Unbefriedigend fiel hingegen fiel das Ergebnis für Endpoint Security von Eset sowie für Googles Play Protect aus. Beide Anwendungen bieten keinerlei Zusatzfunktionen und erhielten deshalb in dieser Kategorie 0,0 Punkte.
Überwiegend erfreuliche Ergebnisse
Das Gesamtergebnis der Testreihe kann sich durchaus sehen lassen. Fast die Hälfte der getesteten Programme bekamen von AV-Test die maximale Bewertung von 18,0 Punkten zugesprochen. Abgeschlagen auf dem fünften sowie dem sechsten und damit letzten Platz befindet sich Endpoint Security von Eset mit 12,0 der möglichen 18,0 Punkte und Play Protect von Google mit gerade einmal 6,0 Bewertungseinheiten.
Gerade auf den vorderen Rängen ist die Leistungsdichte sehr hoch, weshalb sich teilweise mehrere Lösungen dieselbe Platzierung teilen.