Professionelle Sicherheitslösung
31.05.2018, 13:24 Uhr
Windows Defender ATP schliesst zur Konkurrenz auf
Microsoft sichert die Windows-10-Geräte seiner Kunden mit der hauseigenen Sicherheitslösung Windows Defender ATP. Diese wurde in jüngster Vergangenheit stark verbessert und kann es nun auch mit G Data, Kaspersky und Co. aufnehmen.
Anfang 2016 stellte Microsoft mit Windows Defender ATP (Advanced Threat Protection) eine spezielle Sicherheitslösung für seine Business-Kundschaft unter Windows 10 vor. Zum Start war die Lösung vor allem dafür vorgesehen, Administratoren und Security-Teams bei der Identifizierung und Analyse von Angriffen zu unterstützen. Im Zuge mehrerer Updates bauten die Redmonder ihren Windows Defender ATP in der Folge zu einer ganzheitlichen Sicherheitslösung für Windows, Linux, MacOS, iOS und Android aus.
Als solche trat die Microsoft-Entwicklung auch in direkte Konkurrenz zu den Endpoint-Lösungen namhafter Security-Hersteller wie G Data, Kaspersky und Co. Dass Microsofts Windows Defender ATP den direkten Vergleich mit den etablierten Branchengrössen durchaus nicht scheuen muss, bestätigten vor kurzem nun auch die unabhängigen Experten von AV-Test.
Im Vergleichstest landete die Microsoft-Lösung hier mit 17 von maximal 18 möglichen Punkten auf einem respektablen dritten Platz. Grund genug für die Redmonder, auf ihrem Unternehmens-Blog Microsoft Secure einen Blick auf die Testresultate zu werfen. In seinem Transparenzbericht zum Test bemängelt Microsoft, dass AV-Test sich bei seiner Untersuchung auf die Antivirenfunktion von Windows Defender ATP konzentriert habe. Dieser seien im Testzeitraum bei der Erkennung zwar zwei von Tausenden von getesteten Samples entgangen, im Nachgang wären diese Schädlinge aber durch andere Komponenten der Microsoft-Lösung gestoppt worden.
Dennoch reicht es im Vergleich von AV-Test in der Kategorie Sicherheit für die volle Punktzahl von 6 von 6 möglichen Zählern. In den Testkategorien Geschwindigkeit und Benutzbarkeit verfehlte Microsoft indessen mit jeweils 5,5 von 6 Punkten die maximale Zählerzahl nur knapp.
Trotzdem plädiert der Hersteller dafür, bei Security-Tests das Augenmerk auf die gesamte End-to-End-Lösung zu richten. Einzelne Komponenten wie Virenschutz sagen alleinstehend wenig über die Leistungsfähigkeit einer Sicherheitslösung aus, so Microsoft. Damit mag der Hersteller zwar durchaus recht haben, ob dies aber wirklich einen Transparenzbericht aufgrund eines annähernd perfekten Testergebnisses rechtfertigt, sei dahingestellt.