Malware-Museum eröffnet
10.02.2016, 10:01 Uhr
Virenbesuch aus dem vergangenen Jahrhundert
Das neue Malware Museum lädt zum – gefahrlosen – Herumspielen mit fast 80 Computerviren aus den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein.
Noch in den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatten Computerviren einen ganz anderen Zweck als heute. Damals ging es ihren Entwicklern oft um Schabernack oder um blanke Zerstörung. Auf jeden Fall wollten sie Aufmerksamkeit für ihre Geschöpfe bekommen.
Heute sieht das ganz anders aus. Aktuelle Schädlinge wollen vor meist allem eines: Nicht auffallen. Stattdessen stehlen sie lieber im Hintergrund private Daten, manipulieren heimlich Überweisungen oder nutzen den gekaperten PC, um von dort aus Spam zu versenden. Anders als die Viren aus den vergangenen Jahrzehnten verstecken sie sich lieber irgendwo auf dem infizierten System.
Wer gerne noch einmal einen Blick in die Vergangenheit werfen will, der kann dies nun im Malware Museum tun, das von Jason Scott und Mikko Hypponen im Internet eröffnet wurde. Alle Schädlinge starten in einer DOS-Box, die auf einem Server von Archive.org läuft. Dort können sie keinen Schaden mehr anrichten, weil der eigentliche Schadcode entfernt wurde, zeigen aber trotzdem ihre ganze Pracht in (meist) ASCII-Grafik.
Fast schon psychedelisch wirkt etwa der Virus VIRDEM.COM. Q CASINO.COM forderte das Opfer dagegen auf, eine Runde einarmiger Bandit zu spielen, um seine Daten zu retten. Insgesamt umfasst das Malware Museum derzeit 79 Computerviren aus den Achtzigern und Neunzigern.