Uber aber sicher: ETH Lausanne präsentiert Verschlüsselungssystem für Fahrdienste

Keine vollständige Anonymität

Übertragen auf die App heisst das, dass Fahrgast und Fahrer sich wie gewohnt finden können, obwohl die Daten in der ORide-App verschlüsselt sind. Auch die Route der Fahrt wird in der App aufgezeichnet. Der Betreiber des Dienstes erhält aber nur die für die Abrechnung wichtigen Informationen, sprich: die Distanz und den Fahrpreis. «Unser Protokoll soll keine komplette Anonymität bieten, sondern das Tracken der Bewegungen von Fahrer und Passagier erschweren», meint Jean-Pierre Hubaux, Professor an der «School of Computer and Communication Sciences» der EPFL. Sogar an Streitereien zwischen Fahrer und Passagier wurde gedacht. Daten können auch im Nachhinein erneut identifiziert werden, allerdings nur dann, wenn beide Parteien hierzu ihr Plazet geben.
Jean-Pierre Hubaux hofft, dass ORide für einen besseren Schutz der Privatsphäre von Fahrdienstnutzern sorgen wird © EPFL
Erste Tests wurden ebenfalls durchgeführt. So wurde das System anhand von Daten der New Yorker Taxiflotte erprobt. Mit offenbar zufriedenstellenden Ergebnissen. «Die Suche mit Verschlüsselung dauerte nur wenige Millisekunden länger als ohne Verschlüsselung», berichtet Hubaux. Einen Haken hat das System gemäss Hubaux aber noch. «ORide findet nicht in jedem Fall den nächstgelegenen Fahrer, was die Wartezeit um eine oder zwei Minuten verlängert», gibt er zu.
Uber und deren Rivalen könnten das System aus Lausanne nun implementieren, zumal die Forscher die Techik bewusst nicht patentieren liessen. In dem hoch kompetitiven Markt könne der Datenschutz auch als Verkaufsargument und Unterscheidungsmerkmal dienen, hofft Hubaux.




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